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Heftige Kritik an PraenaTest: “Selektion von Menschen mit Down-Syndrom”

Für mein drittes Kind wende ich im Schnitt etwa 5 Stunden am Tag auf. Kinder fordern von ihren Eltern zu Recht viel Zuwendung, und sie haben Recht: es lohnt sich, sie ihnen zuteil werden zu lassen. Wenn wir noch ein viertes Kind bekommen sollten, würde ich aber bestimmt keines mit Down-Syndrom selektieren. Im Gegenteil, ich würde das Risiko eines Kindes in diesem Alter nur noch eingehen, wenn Down-Syndrom weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Und zu diesem Zweck würde ich notfalls Diagnostik und Abtreibung einsetzen.

Ein Bekannter moralisierte gegenüber seiner Frau gegen Pränataldiagnostik. Diese könne nur zur Aussortierung lebensunwerten Lebens führen, und das sei böse. Einige Monate später brachte seine Frau ein Down-Kind zur Welt. Seitdem rotiert sie 24 Stunden am Tag um dieses Kind herum, in der Hoffnung, es könnte später einmal halbwegs selbstständig werden. Es ist jetzt 11 Jahre alt und immerhin auf dem intellektuellen Niveau eines Sechsjährigen angelangt. Der Vater tut nichts. Sein Beruf hat Vorrang.

Diesmal kommt die Forderung, eine “Selektion” (gemeint Deselektion) von Down-Föten unbedingt zu vermeiden und daher Diagnostik-Mittel zu verbieten, von der christlich-konservativen Seite. Diese Menschenwürde-Republik ist ein Irrenhaus. Es wird Zeit, die Eugenik wieder voll zu rehabilitieren. Die Sorge um die “Vermehrung der Falschen” ist umso zeitgemäßer, je mehr “Humanressourcen” über den “Wohlstand der Nationen” entscheiden. Eine “historische Widerlegung” dieses Anliegens kann es nicht geben. Nichts ist so legitim wie das Streben nach Weitergabe derjenigen Fähigkeiten an unsere nächste Generation, die es ihr erlauben, gegenüber dem wachsenden Druck der Zivilisation zu bestehen.

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