Notierenswertes am 02. Juli 2012

Hartmuts Betabloggereien des Tages
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Wenn meine dazu gehörigen Betaprogrammierereien weit genug kommen, könnte hieraus einmal der Materialeingang für eine mehrsprachige Wissensfabrik zu einigen Themen werden, die mich interessieren.

gestern

Islamistischer Bildersturm offenbart unsere Naivität

Henryk Broder schreibt sehr schön, was ich gestern unbeholfen auszudrücken versuchte.

Solides Wirtschaften statt Globaltümelei!

“Hände weg vom Grundgesetz”! ruft Focus-Chefredakteur Wolfram Weimer in Richtung der Euro-Staatengründer, die derzeit Schäubles Versuchsballon unterstützen.

Wir sollten von Politikern erst einmal ganz schlichtes solides Wirtschaften innerhalb der bestehenden nationalstaatlichen Ordnung verlangen. Wo in einer Notsituation der Boden dieser Ordnung verlassen wurde, können wir auch (mittelfristig, in geordneter Weise) zu ihm zurückkehren. Es gibt keine historische Entwicklungachse auf der man unbedingt immer voranschreiten müsste.

Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen, sagte einst der heutige Eurovisionär Helmut Schmidt. Globaltümlerische Revoluzzer sind oft Nieten in Nadelstreifen, die ohne Revolution das Heft des Handelns nicht in der Hand behalten könnten. So wie vor 15 Jahren die Gründer von Daimler-Chrysler und BMW-Rover. Auch dort hat man die Uhren inzwischen zurückgestellt.

In der Politik ist das Spiel über Bande noch verlockender als in der Wirtschaft, und es gibt wenig Gegendruck, der ein Festkleben an diesem Spiel verhindern könnte. Den Gegendruck müssten wir erst noch aufbauen.

Oettinger für Euro-Staatsgründung

Auch Energiekommissar und Ex-Landesvater Oettinger will die Vereinigten Staaten von Europa und freut sich über Umfragewerte, die dafür bedeutende Unterstützung im Volke (wenngleich keine Mehrheit) finden. USE würde mehr Demokratie bedeuten, aber natürlich im Sinne von Demokratisierung des deutschen Volksvermögens zugunsten eines Demos aus 500 Millionen Europäern.

Mich interessieren vor allem seine Einschätzungen zum Gipfel. Er glaubt auch der unplausiblen Geschichte, wonach Monti seine Unterschrift nicht unter den Fiskal- sondern unter den Wachstumspakt als Drukmittel eingesetzt haben soll.

Die Vision vom europäischen Einheitsstaat hat auch in den letzten Jahren ihre Grenzen klar erkennen lassen. Es gibt in wohlhabenderen Ländern kaum Unterstützung für die Demokratisierung des eigenen Volkseinkommens durch einen europäischen Demos. Auch die Reduktion der Sprachen und jahrtausendealten Nationaltraditionen auf museale Folklore ist nirgends sehr beliebt, wenngleich sie auch so schon allenthalben sichtlich voranschreitet. Schließlich spricht außer Großmannssucht der Politischen Klasse nicht viel für den Zentralstaat. Nur für wenige Belange (z.B. Militär, Außenpolitik) würde er wirklich besser arbeiten, und in diesen Belangen käme die Einheit zu aller letzt, nachdem in allen anderen Angelegenheiten Europa sichselbst jahrzehnte lang geschwächt hätte.

Merkel sitzt in der Falle

Ein Artikel der NZZ beschreibt die Lage, wie sie sich auf dem letzten Gipfel zeigte, recht prägnant. Die Züricher Bankfachleute, für die ich letztes Jahr mehrfach und diesen Monat erneut dolmetschen werde, sehen es ähnlich.

Hauptberuf Demonstrantin

Gegen die Arbeitsteilung zwischen Normalverdienern und Politaktivisten ist nichts zu sagen. Allerdings gewinnt die “Zivilgesellschaft” dadurch immer mehr institutionelles Eigenleben. Das Demonstrationsrecht verselbstständigt sich zu etwas, was es ursprünglich nicht sein sollte. Regeln schaffen die darauf hin optimierten Organisationsformen.

Harmlose Empörung in Spanien

Carlos Wefers Verástegui sieht die Empörten als eine bereits gescheiterte Bewegung an und arbeitet die Gründe für ihren Aufstieg und Niedergang heraus.


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© 2006-02-19 Hartmut PILCH