Chinesischer Automobilvertrieb und andere Baustellen

Notierenswertes am 04. Juli 2012
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In Hannover hatte ich wegen Verspätungen der Bahn 1 Stunde Aufenthalt. Morgen muss ich englisches Marketing-Fachchinesisch in chinesisches simultandolmetschen. Derweil klafft eine große Datenverarbeitungsbaustelle. Vom Politgesschehen nehme ich nur Schnipsel wahr.

gestern

Datenverarbeitung

Gestern habe ich recht erfolgreich Fehler im Weberzeugungssystem behoben. Dabei berührte ich in einem unvorsichtigen Moment aber laufende Systeme und behinderte damit meine reguläre Arbeit. Zugleich fährt ein Zug zu einem schwierigen Dolmetschtermin ab, der mehr Vorbereitung erfordert.

Italien verlangt keine Rettung und keine EU-Anleihen

Montis Sicht der Dinge gibt es nun auf Deutsch zu lesen. Ich höre ihm gerne zu, da er sich recht klar und sachlich äußert und weiß, wovon er redet.

Wörter wie “Spread” sind in Italien recht schamlos in die Sprache eingeführt worden, aber hierzulande wäre es besser, bei “Zinsaufschlag” oder “Risikozuschlag”, wie hier auch gesagt wird, zu bleiben.

EP verwirft ACTA

Some usual suspects such as Klaus-Heiner Lehne did everything to prevent the rejection.

Der FDF-Internetexperte Jimmy Schulz sieht sich und seine Justizministerin bestätigt.

Todesstrafe für Prophetenbeleidigung

Vor 2 Monaten beschlossen 90% der Parlamentarier dieses “wichtigste Gesetz Kuwaits”, zu dem jetzt ein Blogger ein paar interessante Details in einer arabischen Zeitung fand.

Auch Neugeborenenbeschneidung ist keine Routine

Beim Neugeborenen ist der Eingriff womöglich noch traumatischer als bei dem älteren Kindern, deren Körperverletzung das Kölner gericht verbot.

3/4 der Deutschen gegen Euro-Staatsgründung

Die von Schäuble, Gabriel und anderen ins Gespräch gebrachte Euro-Staatsgründung stößt auf Ablehnung. Laut einer Umfrage sind 73% der Deutschen gegen und 22% für die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa. Zuvor hatten sich Politiker über eine andere Umfrage gefreut, bei der immerhin 43% sich mit der Idee anfreunden konnten.

Demokratie wollen auch die Euro-Staatengründer wie z.B. Schäuble und Gabriel. Die Frage ist nur, wer der Demos sein soll, der das bislang deutsche Volksvermögen demokratisieren darf.

VR China vor dem Absturz. Noch immer?

Derartige Profezeiungen lese ich seit 30 Jahren jedes Jahr mehrmals. Bei diversen chinesischen Demokratiekonferenzen, für die ich simultandolmetschte, kündigten die Teilnehmer zum Schluss an, “nächstes Jahr in Beijing” zu tagen. Voraussetzung dieses Revolutionsoptimismus waren immer Profezeiungen eines bevorstehenden Zusammenbruches des potemkinschen Wirtschaftswunders. Offensichtlich war da der Wunsch der Vater des Gedanken. Die wirtschaftliche Verelendung konnte man immer mit guten Argumenten herbeireden, und wie sollte ein rasantes Wirtschaftswachstum, wie es in all diesen Jahrzehnten der Untergangsprofezeiung statt gefunden hat, auch ewig halten können?

Ganz absurd wird es, wenn so ein Artikel von einem chinesischen Demografie-Problem redet. Das tut auch der Economist seit Jahren, und versucht verkrampft, Indien als Beweis der Weisheit des Laissez-Faire zu etablieren. Die Schrauben der Bevölkerungsdrosselung etwas zu lockern, ist einfach, und es wird seit ein paar Jahren auch getan. Die proletarische Reservearmee Chinas ist aber immer noch so groß, dass Südasien und Afrika trotz Wettewerbs mit noch billigerem Proletariat China nicht von seiner Stellung als Fabrik der Welt verdrängen können. Die setzt nämlich eine gewisse Ordnung voraus, und was diese Ordnung liefern kann, ist eine Katze, die Mäuse fängt, um Deng Xiaoping zu zitieren. Die Drosselung des Proletariatsreproduktion war eine solche Maus. Sie war notwendig, um die proletarische Reservearmee in Brot und Arbeit zu bringen. Wäre eine Demokratie in der Lage gewesen, diese Maus zu fangen?


morgen

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© 2006-02-19 Hartmut PILCH