PILCH Hartmut 2017-06-22/25.4

Nachrichteneingänge und öffentliche Gedanken

Heute am Donnerstag der als Kalenderwoche 26 bekannten 25. Woche des Jahres, dem 22. Juni 2017, treffen hier vielleicht Nachrichten und Anregungen ein, für die diese öffentliche Tagebuchseite zum Thema PILCH Hartmut als erste Anlaufstelle zur Weiterverarbeitung dienen kann.

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Sieferles scharf geladenes Gewehr Finis Germania

Deutschland hat fertig. Deutschland braucht keinen Genitiv mehr. Das Ende ist Deutschland. Endstation Schland. Endstation Bunt. So in etwa kann man den scheinbar von lateinischer Grammatik abweichenden Titel des freitodverstorbenen Politologen Rolf Sieferle interpretieren. Aus meinen Gedanken hierzu ist ein Artikel gewachsen.

Nida-Rümelin bricht eine Lanze für die Territorialität

Prof. Julian Nida-Rümelin sagte vor ein paar Tagen dem DLF, dass offene Grenzen das Weltelend nicht lindern. Er widerspricht damit einem “Schweizer Philosophen” Andreas Cassee, der aus dem herrschenden normativen Individualismus messerscharf folgerte, dass afrikanische Begabte bei uns gleiche Chancen wie wir Inländer haben müssen, die wir ja nur zufällig hier geboren seien. Allerdings fällt Nida-Rümelins Widerspruch sehr vorsichtig aus. Er muss zunächst mal argumentieren, dass offene Grenzen dem Gleichheitsgebot nicht entsprechen, da sie die wirklich Bedürftigen nicht begünstigen. Dass man mit dem Geld, was für ein paar Millionen Glücksritter verbraten wird, den Weltsozialstaat errichten könnte. So muss die Vernunft heute angesicht der Herrschaft des gleichheitsfrömmlerischen normativen Individualismus für jeden Millimeter hart und aufwändig kämpfen, um dann doch gegen eine betonharte Mauer des HumanitärUNrechts anzurennen.

Das ist besonders verdienstvoll, weil Nida-Rümelin als SPD-Kopf gilt und auch von Münchens Breitem Bündnis der Besten der Guten auf dem Odeonsplatz gegen Pegida München aufgefahren wurde. Schon damals lieferte er am Odeonsplatz nicht die geforderten platten Polemiken ab.

Für Prof. Nida-Rümelin durfte ich in München auch schon einmal simultandolmetschen. Seine Rede ließ sich gut dolmetschen, da sie Gedanken in gut verpackter Form transportierte. Er äußerte sich auch sehr positiv über meine Handhabung der Diskussion mit der chinesischen Delegation.

Bayern den Bayern!

Wenn man einen Staat föderal organisiert, dann gehören manche Souveränitätsrechte auf die Länderebene. Dazu würde ich die Zuständigkeit für Transferzahlungen rechnen. Wer etwa nach Bayern zieht und dort hilfsbedürftig wird, sollte steuerfinanzierte Sozialleistungen nicht von Bayern sondern von seinem Heimatland beziehen. Dies gilt zumindest für die steuerfinanzierten Sozialleistungen wie Wohngeld, Sozialhilfe oder Kindergeld. Anders ist es bei privaten Versicherungsleistungen, zu denen auch eine Arbeitslosenversicherung zählen könnte.

Die Freizügigkeit ist ein überbewertetes Recht, das im 19. Jahrhundert im Zuge der Einigungseuphorie in Deutschland eingeführt wurde. Nach 1945 schuf man dann aber wieder in Westdeutschland eine föderale Struktur. Sofern sie ernst gemeint war, hätte sie das Heimatlandprinzip bei den Sozialleistungen festschreiben müssen. Die zentralstaatliche Praxis der beliebigen Freizügigkeit auf die EU zu übertragen, war einer von deren folgenreichen Geburtsfehlern. Damit wurden die EU-Mitgliedsstaaten auf einen Status unter dem der Selbstverwaltungsregion Hongkong abgewertet.

In letzter Zeit behandeln alle die Freizügigkeit wie eine Kröte, die die Briten schlucken müssen, um die Vorzüge des Freihandels genießen zu dürfen. Das zeigt, wie undurchdacht die Freizügigkeits-Menschenrechthaberei ist. Wer sich Freistaat oder ähnliches nennt, muss von einem Volk konstituiert sein, das zwar nicht die volle Volkssouveränität des Nationalstaats genießt aber auch nicht zur Sozialhilfe für Fremde herangezogen wird.

Leider fällt unseren Politikern auch nur immer mehr vom gleichen ein. So jetzt auch dem “Reformer” Macron, der die fiskalischen Kompetenzen und Volksvermögen europaweit zentralisieren will. Damit könnte bald die Autonomie der Mitgliedsstaaten unter das Niveau nicht nur von Hongkong sondern auch von Bayern absinken, ohne dass deshalb auf der EU-Ebene wirklich Handlungsfähigkeit entsteht.

Einsatz von Mail::Procmail statt und mit Procmail

Vor ein paar Tagen schrieb ich darüber. Seitdem schaffte ich es, das System in Kombination mit dem alten Procmail nutzbringend zu verwenden. Einiges wird jetzt aber doppelt einsortiert. Heute werde ich mehr darüber herausfinden, wie die beiden Systeme zusammenwirken. Aus der Dokumentation ist das kaum zu entnehmen. Sie ist meistens nicht konkret genug ausgeführt. Die Abstraktionen sind typischerweise so gemacht, dass nur der Autor sie aufgrund seiner undokumentierten Erfahrungen versteht.

Jetzt fand ich heraus, dass Procmail auch nach erfolgreichem Sortieren durch das mit TRAP untergeordnete externe Programm weiterhin aktiv ist und seine Rezepte abarbeitet. Wie man unterscheidet, ob das externe Programm erfolgreich sortiert hat oder nicht, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Das bedeutet, dass ich jetzt gar nicht mehr mit Procmail sondern nur noch mit dem neuen externen Programm arbeite.

Rückstände über die Bühne

Das Dringende steht bei mir manchmal hinter dem Wichtigen zurück. Ich stürze mich beispielsweise gerne auf die Programmierprobleme oder auf politische Recherchen und Artikel. Erstere sind eine gute Beschäftigung für die Morgenstund, letztere für den Nachmittag, aber beide neigen dazu, den ganzen Raum einzunehmen. So geht das nicht weiter. Bevor ich weitere schöne Tagebucheinträge schreiben kann, sind ein paar Rückstände bei Übersetzungen und Rechnungen aufzulösen.

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© 2017-06-22 Hartmut PILCH