PILCH Hartmut 2017-06-23/25.5

Nachrichteneingänge und öffentliche Gedanken

Heute am Freitag der als Kalenderwoche 26 bekannten 25. Woche des Jahres, dem 23. Juni 2017 werde ich mich mit Studien- und Arbeitszeugnissen, Pharmazie, Buddhismus und Datenverarbeitung beschäftigen. Politische Anregungen halte ich eher auf Distanz, aber manches, was herein kommt, will kurz verarbeitet werden.

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München: Wohnungseigentümer sind Täter

Im Kampf gegen die “Zweckentfremdung” von Wohneigentum droht München den “Tätern” mit Knast.

Hans-Josef Friedrich über die exponentielle Wirkung der Intelligenz

Hans-Josef Friedrich hat 2 Bücher geschrieben.

Im Roderer-Verlag erschien 2014 “Alantik oder Levante - Schlüsselmächte und Schlüssel zur Macht”. Dazu gibt es eine Besprechung und eine Leseprobe.

Mit seiner neuen Streitschrift “Über die exponentielle Wirkung der Intelligenz” versucht der Autor, die Teile des ersten Buches über die Bevölkerungsintellligenz zu vertiefen, vereinfachen und in Formeln zu fassen. Diese Formeln sollen das Denken der Ökonomie, der Soziologie, Biologie und der Politik im Bezug auf Bevölkerungsentwicklung verbessern helfen.

Friedrich erklärt dazu:

1860 München war mal ein namhafter Fußballverein der auf einer Stufe mit dem FCB stand. Nun wurde dieser Traditionsverein weit nach unten durchgereicht. Aber so ein Schicksal ist nicht nur auf Fußballvereine beschränkt. Auch Städte, Länder, ja sogar ganze Kulturkreise/Zivilisationen können von der Spitze bis in die Bedeutungslosigkeit absteigen, wenn das Team bestehend aus Spielern, Trainern und Management sich der Realität verweigert. So wie es unmöglich ist, mit einer zweitklassigen Mannschaft nachhaltig in der Ersten Liga zu spielen, so ist es auch unmöglich mit einer Bevölkerung, deren durchschnittliche geistige Leistungskraft nur bei 90 liegt, nachhaltig gegen eine hochmotivierte ostasiatische Bevölkerung zu konkurrieren, deren geistige Leistungskraft im Durchschnitt über 100 liegt. Wer eigene Weltverbesserungs-Ideale über diese nüchterne Realität stellt wird, das kann man relativ nüchtern vorhersagen, folgende Karriere durchmachen: Verarmung. Verslumung. Kleinteilige Bürgerkriege. Großer Bürgerkrieg mit Einmischung auswärtiger Mächte.

Viele Politiker, aber leider auch so manche Ökonomen bezeichnen Deutschland als reiches Land. Aber dies ist falsch. Deutschland ist gemessen an den natürlichen Ressourcen und gemessen an der Zahl der Kinder und deren künftiger geistiger Leistungskraft, ein sehr armes Land. Der heutige Wohlstand Deutschlands gründet in Wettbewerbsvorteilen, die noch von unseren Urgroßvätern erarbeitet wurden und natürlich im extremen Fleiß einer Bevölkerung, die noch über einen Vorsprung in Sachen geistiger Leistungskraft verfügt. Aber dieser Bonus wird sich, bei Fortsetzung der jetzigen Bildungs-, Familien- und Einwanderungspolitik, binnen maximal 20 Jahren in einen Malus verwandeln. Dann wird Deutschland vor der Alternative stehen, ob es bereit ist, den verbliebenen Wohlstand mit einem brutalen Manchester-Kapitalismus - zu nordafrikanischen Löhnen - zu verteidigen, oder ob es, ökonomisch und moralisch verblendet, die Probleme weiterhin leugnend, noch viel tiefer absteigen und ganz Europa mit nach unten ziehen möchte.

Man kann die Überlegungen sicherlich noch weiter führen und mehr Abgründe auftun. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, was die Ideologien der Massenteilhabe und Gleichheit seit dem 18. Jahrhundert wirklich mit Fortschritt und Modernisierung zu tun haben. Handelt es sich hier um Verbesserungen, die mit den neuen Produktivkräften einher gehen mussten? Oder eher um einen Sündenfall innerhalb einer von anderen Kräften erzeugten Wohlstandsblase, zu der sie wenig beitrugen? Letzteres glaubten ostasiatische Eliten vom 19. Jahrhundert bis heute, als sie nur die Technik aber nicht die Kultur, wohl die Naturwissenschaft aber nicht die Gesellschaftslehren des Abendlandes importieren wollten (槍堅砲利, 和魂洋才). Mathematische Modelle könnten beleuchten, in wie weit nicht vielleicht sogar die von Platon in seinem Spätwerk “Die Gesetze” (νόμοι) geforderte Eintrichterung von Ungleichheitsmythen der heutigen Gleichheitsfrömmelei vorzuziehen ist. Die Erzählungen, die unser Gerechtigkeitsempfinden begründen, sind in jedem Fall nur Näherungen, und welche von ihnen besser ist, wird somit eine mathematische Frage.

Letztlich sind es Gedanken, die die Spatzen längst von den Dächern pfeifen. Gerade weil sie so nahe liegend sind, kämpfen EgalitärfrömmlerInnen mit immer härteren Bandagen dagegen an. Frank Schirrmacher prügelte auf Thilo Sarrazin ein, weil der Volkmar Weiß zitierte. Dessen Denkweise sei “historisch widerlegt”. Gemeint ist, dass die Evolutionstheorie falsch sein müsse, da Faschisten an sie geglaubt haben. Zumindest moralisch falsch. Auf der falschen Seite der Geschichte. Auf diese Weise kann man peinlichen Sachdebatten trefflich aus dem Wege gehen.

Gregory Clark und viele andere haben die Sachverhalte recht tiefgreifend erkundet. Clark präsentiert in The Son also Rises eine Sammmlung historisch-demografischer Studien, an denen sich erkennen lässt, dass nicht die Schulbildung sondern die Vererbung den Menschen macht. Vererbung umfasst Familientradition, aber weitaus bedeutender als man es glauben möchte ist die biologische Grundlage. Den Menschen zu pflanzen, dauert 100 Jahre (樹人百年) sagt ein chinesisches Sprichwort, aber das ist wohl noch untertrieben. Heutige Eliten stammen weitgehend von Personen ab, die auch vor 500 Jahren zur Elite gehörten. Politik hat stets nur dort gewirkt, wo sie zerstörte, nämlich etwa durch Methoden der Roten Khmer. Schwedische Sozialpolitik war hingegen, was ihre vorgeblichen langfristigen Ziele angeht, völlig wirkungslos und das Gegenteil von nachhaltig. Die Genfer Flüchtlingskonvention zwingt uns, die Früchte von 50000 Jahren Menschenpflanzung durch die erstbesten Dahergelaufenen zu ersetzen, deren Qualifikation darin besteht, am Scheitern ihrer Staaten mitgewirkt zu haben. Die “moderne” Politik hat mit der modernen Technik immerhin eines gemein: sie züchtet die Idiotie und Idiokratie. Ob Friedrich mit seinen Formeln neue Einsichten bringt oder alte besser zugänglich macht, kann man durch Probelesen erfahren.

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© 2017-06-23 Hartmut PILCH