PILCH Hartmut 2017-06-21/25.3

Nachrichteneingänge und öffentliche Gedanken

Geschlechtstrieb und Fortpflanzung sind gewissermaßen die Quelle des ewigen Leides, die wahrhaftige Erbsünde, die das Bevölkerungswachstum mitsamt sozialen und ökologischen Verwerfungen erzeugt. Die 1968er wollten dem Zyklus entkommen. Dummerweise wollten sie aber auf Sex, Spaß und Politik nicht verzichten.

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Wie lange noch?

Barbara Dombrowsky aus Unterhaching klagt in der Leserbriefspalte des Münchner Merkur über das Los derer, die 40 Jahre lang in Niedriglohnsektor und Arbeitslosigkeit bescheidenste Rentenansprüche erwarben und jetzt schlechter als Millionen Humanitärmigranten gestellt sind.

AfD auf Rosenkavaliersplatz

Während ich geschäftlich reiste, ging die AfD in München auf die Straße:

Der AfD KV München-Ost geht mit dem Bundestagswahlkampf auf die Straße! Am 20.06.2017, 19h, auf dem Münchener Rosenkavalierplatz!

Der Bundestagsdirektkandidat Wilfried Biedermann wird sicher eine brillante Rede halten! Die Probleme in der EU und mit der Euro-Rettung werden bei Wilfried Biedermann sicher nicht zu kurz kommen!

Als Gastredner wird Guido Reil aus dem Kohlenpott auftreten! Der ehemalige SPD-Stadtrat aus Essen hat die schwachsinnige Flüchtlingspolitik von CDU/CSU, SPD und GRÜNEN nicht mehr ausgehalten und ist zur AfD “übergelaufen”! Für die deutschen “Bessermenschen” ist er als jetziger AfD-Mann natürlich ein “Nazi und Rassist”! Als Essener Ratsherr und Gerichts-Beisitzer hat Guido Reil die gesamte Palette an kriminellen Machenschaften von unseren fragwürdigen “Flüchtlingen” hautnah mitbekommen! Die NOGO-AREAS in Nordrhein-Westfalen, die jetzt von kriminellen ausländischen Familienclans beherrscht werden, sind Reil allerbestens bekannt!

Nicht Angst, sondern Hoffnung treibt die Menschen in die Flucht

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Figure 3.1: Symbolbild für Weltflüchtlingstag 2017 “Gemeinsam in Wolfsburg”, Pixabay

Bei den Feierlichkeiten zum Weltflüchtlingstag steht Afrika im Mittelpunkt. Meine Beobachtungen wuchsen zu einem eigenen Artikel an.

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Figure 3.2: David Hume in “Of National Characters” 1753, revised version of 1777, from sabouteur365.wordpress.com

Hohler Bombast um ein wirres Weltbild

In diesen Tagen kann man auch ein Interview von Langenhans in “Eigentümlich Frei” lesen. Er erklärt darin, dass Freiheit nicht in der Sexualität sondern in der Abstinenz zu suchen sei. Bei allem Umdenken scheint eines konstant geblieben zu sein: eine Skepsis gegenüber der Ehe und Familie. Christoph Schwennicke schrieb:

Vor zehn Jahren schrieb Christoph Schwennicke als Berliner Büroleiter der „Süddeutschen Zeitung“ einen Artikel. These: Die 68er haben ihre Erfolge verklärt und ihr Versagen verdrängt. Seine Kollegen in München, selbst 68-affin, lehnten den Text damals ab. Er erschien dann im „Cicero“, dessen Chefredakteur Schwennicke 2012 wurde. Hier veröffentlichen wir den Artikel erneut.

An der Verklärung der 68er hatte die verpönte Massenpresse, hatte namentlich Der Spiegel, maßgeblichen Anteil. Es gab eine Symbiose, eine Existenz zum beiderseitigen Nutzen. Stefan Austs Erfolgsbuch über die RAF lebte von der Nähe, nicht von der Distanz zum Objekt der Beschreibung. Udo Röbel wurde Jahre später – zu Recht – vorgeworfen, sich zu den Geiselgangstern von Gladbeck ins Auto gesetzt zu haben.

Ihre Geisteshaltung war ein Luxus­phänomen. Sie war nur möglich in einer Phase der Prosperität, die sich aus Marshallplan und Aufbauwillen speiste. Sie waren die frühen Wohlstandsverwahrlos­ten. In ihrer Luxusnische hatte es sich diese Generation gemütlich gemacht und sich ihren Luxusproblemen gewidmet. 68 hat uns, die heutige 50-plus-Generation, auch noch in seinen Ausläufern erwischt, und, ja, es hat Spaß gemacht.

Geradezu drollig mutet von heute aus betrachtet an, wie sie ihrer Selbstsucht und ihrem Narzissmus ein ideologisches Kondom überstülpten. Natürlich war es undenkbar, Kinder in diese Welt zu setzen, weil diese Welt doch immer schlechter und immer ungesünder wird, voller Atombomben und AKWs, und man das Kinderkriegen also überhaupt nicht verantworten kann, schon allein wegen des Kindes. Tatsache ist, dass so ein Kind oder am Ende mehrere ganz schön anstrengend sein können und stark einschränken bei der ach so freien Entfaltung der Persönlichkeit. Natürlich war es im Germanistischen Seminar bei den Professoren dieser Generation völlig in Ordnung, wenn einem gerade der Sinn nicht nach Seminararbeit stand, selbst wenn damit das ganze Seminar stillstand. Leistungsdruck wäre noch schlimmer gewesen.

Geschlechtstrieb und Fortpflanzung sind gewissermaßen die Quelle des ewigen Leides, die wahrhaftige Erbsünde, die den Zyklus im Gang hält, das Bevölkerungswachstum mitsamt sozialen und ökologischen Verwerfungen erzeugt. Aber Entsagung führt auch in kein Nirwana und keine Freiheit sondern in die Aufgabe der eigenen biologischen Zukunft und somit die Absage an Sinn und Zweck, mithin auch die Verabschiedung aus der Politik. Das wäre für die 1968er in der Tat ein großer Fortschritt gewesen. Aber Verzicht auf Sex und Spaß sind schwer, und das Politisieren war nur deren Ausdruck.

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