Notierenswertes am 04. März 2013

Hartmuts Betabloggereien des Tages

Wenn meine dazu gehörigen Betaprogrammierereien weit genug kommen, könnte hieraus einmal der Materialeingang für eine mehrsprachige Wissensfabrik zu einigen Themen werden, die mich interessieren.

gestern

Peer Steinbrück: Ansichten eines Clowns

Von einem Kanzler muss man erwarten, dass er genügend Intelligenz besitzt, um es mit Leuten aufzunehmen, die, wie zum Beispiel der als Clown verkannte Berlusconi, mit allen Wassern gewaschen sind.

“Ich bin Clown, und sammle Augenblicke”, sagt Bölls Clown Hans Schlier, und legt seine Hand auf den Herd. “Ich erkenne die Zusammenhänge nicht und fasse immer wieder auf die heiße Herdplatte.”

Man könnte von einer Clownpartei sprechen, wenn die etwas mehr Humor hätten. Steinbrücks Äußerungen Stammtischniveau zu bescheinigen, wäre noch zu viel des Lobes. Nach “Klartext” zur Lage der Nation, wie ihn die Sendung versprach, sehnt sich das Land, aber die wenigen SPD-Politiker, die ihn kurz vor der Pensionierung mal zu sprechen wagen, werden stets herausgeekelt. Von positiver Energie, wie Xi Jinping sie auszustrahlen empfiehlt, fehlt in diesem nihilistischen Neiderladen jede Spur. Bei Berlusconi ist das ganz anders. Dessen Aussagen waren in diesem Wahlkampf die reellsten überhaupt.

Causa Korol: Inqusistion gegen Extremismus der Mitte

Wegen rassistischer oder pauschal abwertender Äußerungen verurteilen ihn allerlei linke Medien. Dabei hat nur mal wieder ein ziemlich unverdächtiger kurz vor dem Ruhestand stehender SPD-Politiker Klartext gesprochen.

Auf seiner inzwischen abgeschalteten Webseite warnte Martin Korol vor der Aufnahme der irregulär einwandernden Zigeuner aus Rumänien und Bulgarien:

„Sie kommen aus einer archaischen Welt. Väter haben keine Hemmungen, ihre Kinder zum Anschaffen und Stehlen statt zur Schule zu schicken. Sie schlagen ihren Frauen die Zähne aus, gönnen nur sich selbst Stahlzähne. Viele junge Roma-Männer schmelzen sich mit Klebstoffdünsten das Gehirn weg.“

Korol arbeitete zwei Jahren als Lehrer in Bulgarien, hat dort die Probleme mit den Roma erlebt. „Um diese Menschen hier vernünftig zu integrieren, fehlen uns einfach die Mittel.“

Nach einem ausführlichen Verhör hat die SPD-Fraktion beschlossen, den Abweichler rauszuwerfen.

Und sie bewegt sich doch, in Richtung Westeuropa, die fahrende Volksgruppe. Und sie ist doch tief in einer nomadisch-asozialen Lebensweise verwurzelt, an der unser Kuschelsozialstaat sich seine noch verbliebenen Zahnreste vollends ausbeißen muss.

Klartext und SPD-Mitgliedschaft sind bekanntlich unvereinbar, es sei denn der Klartext erschöpft sich im kenntnisfreien Diffamieren ausländischer Staatsmänner.

Bauchgefühl als letztes Bollwerk gegen Nihilismus

Ein Literat berichtet vom Unbehagen, das sich bei dem Gedanken der Überantwortung von Kindern an Schwulenpaare einstellt:

Schwulenehe. Schwulenadoption. Da schrillen bei Ihnen doch auch die inneren Alarmsirenen, da schüttelt es sie doch schon bei der Vorstellung, zwei schwule Männer würden einem kleinen Mädchen - oder schlimmer: Jungen! - den Schafanzug anziehen, ihn schnell ins Bett bringen, nur um anschließend in so einer schwulen Sexhölle - bei Heten “Schlafzimmer” genannt - Analverkehr zu haben.

Tunten, Ledernacken, Fummeltrienen: Jeder Vierte bekommt irgendwann Aids, monströse Dildos, Litertuben Cremes, kiloschwere Cockringe und ständig beim Urologen wegen der Gratis-Prostatamassage. Um Himmels willen, so was soll Kinder adoptieren dürfen?

Dann stellt er allerdings fest, es gäbe eben nur dieses Bauchgefühl und keine rationalen Argumente. Wirklich sei nicht die Intuition sondern der individualistische Ideologie-Tand, von dem er uns zum Schluss eine Kostprobe liefert:

Der völligen Gleichstellung von Homo-Ehen und Homo-Adoption steht also nur noch ein Bauchgefühl im Wege. Aber eines, das man nicht unterschätzen sollte. Denn es entzieht sich logischen Argumentationen. Es argumentiert eigentlich überhaupt nicht.

Man stößt sich an einer schwulen Normalität. Am ungewohnten Wettbewerb, an der neuen Konkurrenz.

Darauf, nach Sinn und Zweck von gesellschaftlichen Verträgen und Institutionen zu fragen, kommt offenbar nach jahrzehntelanger individualistischer Dauerberieselung niemand mehr. Oder man versucht erst gar nicht, damit zu argumentieren, weil das ohnehin niemand verstehen könnte. Der kleine Mann kann dazu geführt werden, es zu tun aber nicht es zu verstehen, wie Konfuzius sagte. Nach dem Christentum bleibt daher nur der Gleichsetzungs-Nihilismus.


morgen

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