Gesinnungssicherung aus dem/r RuderIn gelaufen?

Olympischer Anlass zu Debatten über die “Intoleranz gegen Intoleranz”

Deutschland könnte zweifellos mehr Goldmedallien gewinnen, wenn der Kampf gegen Rechts eine olympische Disziplin wäre. Allerdings wird er derzeit ziemlich unsportlich ausgetragen.

Gegangen wurde nicht ein weibliches Ruder (Ruderin) sondern ein weiblicher Ruderer (Rudererin). Damit verlor Olympia viel von seinem/r ZauberIn.

Griechenland musste die Athlethin Paraskevi Papachristou ausschließen, als die gezwitschert hatte, “bei so vielen Afrikanern in Griechenland” fänden “die Mücken vom westlichen Nil wenigstens heimische Kost vor”1. Damit deutete Papachristou vermutlich ein gewisses Unbehagen über die in den letzten paar Jahren erfolgte illegale Zuwanderung von etwa 1 Million Elendsflüchtlingen nach Griechenland aus.

Auch unsere Rudererin Nadja Drygalla muss zumindest ansatzweise böse Gedanken dieser Art hegen, denn wie könnte sie sonst mit einem “Nazi” befreundet sein? Zumindest muss sie insgeheim dem “Rassismus der Mitte” anhängen. Dazu gehört z.B. die Meinung, dass ein Staat zwischen Bürgern und Fremden unterscheiden (diskriminieren) und das Aufenthaltsrecht letzterer beschränken dürfe.

Solchen intoleranten Meinungen müsse die wehrhafte Demokratie mit Null Toleranz begegnen, liest man allenthalben. Die Presse wetzt daher schon ihre Messer für einen erweiterten Kampf gegen all die Sportfunktionäre, deren Intoleranz sich darin zeigt, dass sie die mutmaßliche Intoleranz einer Sportlerin toleriert haben. Was läge da näher, als diesen Kampf um das olympische Ideal durch olympische Medallien zu honorieren? Deutschland könnte zweifellos mehr Goldmedallien holen, wenn der Kampf gegen Rechts in den Rang einer olympischen Disziplin erhoben würde.

Grundlagen dafür sehen einige Protagonisten in der Olympischen Charta. Dort steht:

Jede Form der Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Geschlecht oder aus politischen und sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur olympischen Bewegung unvereinbar.

Wer hat aber gegen diese Charta verstoßen? Eine Sportlerin, die sich in jeder Weise korrekt verhält aber aufgrund ihres persönlichen Umfeldes in den Verdacht gerät, insgeheim politisch inkorrekt zu denken? Oder ein Land, das politische Gesinnungen seiner Sportler zu ermitteln und sanktionieren versucht?

Ein Sportler wird nicht gewählt und vertritt niemanden politisch. Eine “Vertretung” dieser Art ist auch nicht von der olympischen Charta vorgesehen.

Auch die wehrhafte Demokratie rechtfertigt nicht Willkürmaßnahmen. Die “Intoleranz gegen Intoleranz” gehört auf die Gesetzgebungsebene. Sie kann nur als Teil eines fein austarierten Systems von Schrankenbestimmungen funktionieren. Der Kampf für die Verfassung muss mit klaren Regeln und fairen Verfahren, also gewissermaßen sportlich, ausgetragen werden. Gerichtliche Parteiverbotsverfahren sind erlaubt, private Befehdung durch selbsternannte Wächterräte nicht.

Leider interessiert das die meisten Praktikanten des Kampfes gegen Rechts heute nicht. Die Sau will einfach nur irgendwie unter gutmenschlichem Etikett rausgelassen werden.

1«Με τόσους Αφρικανούς στην Ελλάδα τουλάχιστον τα κουνούπια του Δυτικού Νείλου θα τρώνε σπιτικό φαγητό»

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© 2006-02-19 Hartmut PILCH