PILCH Hartmut 2015-04-01/13.3

Nachrichteneingänge und öffentliche Gedanken

Heute am Mittwoch der als Kalenderwoche 14 bekannten 13. Woche des Jahres, dem 01. April 2015, treffen hier vielleicht Nachrichten und Anregungen ein, für die diese öffentliche Tagebuchseite zum Thema PILCH Hartmut als erste Anlaufstelle zur Weiterverarbeitung dienen kann.

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自働化在日常立器中的體現

立器前必须將待立器行為在計劃文檔中描述、告訴人如何手動完成。 立器之義不在廢除人的擋控權、不在將同事降格。 自動化要經過豐田大野氏所言自働化。

一日之計在於晨、一年之計在於春。 所謂計即待完成程序之事先說明。 電腦上的編程原叫計劃法。 「線形計劃法」一詞仍在使用、由其在日本。 電腦是計劃自動執行的工具、但計劃是從功能說明及手動操作規程說明開始,切記勿跳過此階段,尤其早晨及年初不可以埋頭陷入實施細節。

Tsipras sieht orthodoxe Zukunft mit Russland

Huntington hätte seine Freude daran gehabt. Irritiert zeigt sich vielmehr der Cicero-Vizechef. Aus seiner Rhetorik spricht das Raumschiff Berlin/Brüssel.

Aber auch dann, wenn man dies in Rechnung stellt, klingt manches schrill, als wäre Marguier heute zu Aprilscherzen aufgelegt:

„Unsere Länder haben eine glänzende Vergangenheit gemeinsamen Kampfes, wir können auch eine wunderbare Zukunft haben“, so Tsipras, der sich seiner hanebüchenen Analogien entweder selbst nicht bewusst ist oder einfach großzügig über das eine oder andere Detail hinwegsieht. Zum Beispiel über die Tatsache, dass eben nicht nur Russen und Griechen „den größten Blutzoll im Zweiten Weltkrieg entrichtet“ haben. Sondern auch und vor allem die Ukraine, welcher der griechische Ministerpräsident nun eiskalt in den Rücken fällt, wenn er die EU-Sanktionen gegen Moskau nicht nur in Frage stellt, sondern den Widerstand seines Landes dagegen ankündigt.

Wo hat denn die Ukraine als unabhängiges Subjekt im zweiten Weltkrieg gekämpft, wenn nicht auf Seiten des dritten Reiches?

Vielleicht um dies zu kompensieren, rückt der Vizechef dann erst mal Russland in die faschistische Ecke und setzt dagegen Europa als “Werte- und Rechtsgemeinschaft”, in der alle Probleme durch Prinzipienreiterei gelöst werden können:

Zu Zeiten, in denen angesichts russischer Blut- und Bodenpolitik nichts mehr zählt als die Unverbrüchlichkeit der europäischen Werte- und Rechtsgemeinschaft, bietet sich Tsipras als trojanisches Pferd für Putins Interessen in der EU und letztlich auch in der Nato an. Mag sein, dass das nur ein weiterer Erpressungsversuch gegenüber seinen westlichen Sponsoren ist. Allerdings wurde damit endgültig eine Grenze überschritten. Denn unter solchen Umständen verlöre eine Mitgliedschaft Griechenlands sowohl in der EU wie auch im westlichen Verteidigungsbündnis ihre Legitimität: Alexis Tsipras als Regierungschef, der mit dem Sprengstoffgürtel um den Bauch die Solidarität seiner europäischen Partner einfordert? Es braucht keine allzu große politische Weitsicht, um zu erkennen, dass es auf dieser Grundlage keine gemeinsame Zukunft geben kann.

Mit ihrem Versuch, die EU als Prinzipiengemeinschaft via Assoziierung in die Ukraine zu tragen und so eine als Menschenrechtspolitik verkleidete Geopolitik zu betreiben, eskalierte die innerukrainischen Spannungen zum Bürgerkrieg. Sie ritt ihre Prinzipien zu Tode. Wie viel dies Prinzipien anderswo wert sind und waren, kommentiert Bernhard Kopp im Forum:

Das mit der Rechts- und Wertegemeinschaft klingt nobel, hat aber keine Substanz. Die Rechts- und Wertegemeinschaft, die wie eine Monstranz durch Europa getragen wird, hat Serbien bombardiert und in der Folge die Grenzen am Balkan neu gezogen indem man den UCK_Terroristen und der albanischen Mafia einen eigenen Staat geschaffen hat, der der lokalen Bevölkerung noch viel Leid und uns viel Kopfschmerzen bereiten wird. Die weitestgehend gleiche Rechts- und Wertegemeinschaft hat sich mit den USA, in der Koalition der Willigen, zum Irakkrieg verbündet. Mit wenigen Ausnahmen auch fast alle NATO-Länder. Es ist nur ein sehr kleiner Trost, dass Deutschland bei Libyen nicht mitgemacht hat, die Rechts- und Wertegemeinschaft hat Zehntausende zu Tode gebracht und das Land ins Chaos gebombt. Die Rechts- und Wertegemeinschft ist heisse Luft mit ausserordentlichem Aggressionspotential, wenn es gerade in den Kram passt.

Oder auch Wilfried Zaglauer: Egal ob Ukraine oder Libyen, Irak oder Jugoslawie, die herhen Prinzipien sind eine schlechter Ersatz für geopolitische Interessenanalyse, in deren Begriffen die unsouveränen Europäer zu denken verlernt haben, wie Putin (in dem Fernsehprogramm “Direkter Draht mit W.P.”) zuletzt wortgewandt klagte.

Es gab nachweislich weder für einen EU-Beitritt noch für einen NATO-Beitritt eine Mehrheit in der ukrainischen Bevölkerung. Ich weiß, die in jedem früheren Wahlergebnis deutlich sichtbare Teilung des Landes passt nicht ins Narrativ westlicher Journalisten - ebensowenig wie bspw. die offizielle Bezeichnung “Autonome Republik Krim” -, aber auch noch so hartnäckiges Leugnen wird die Realität nicht verändern.

Im Übrigen werden die Sanktionen weder die Krim zurückbringen noch die ethnischen Russen im Osten des Landes dem Westen zujubeln lassen. Was Sie hier als “westliche Werte” verkaufen wollen, sind ist lediglich der hilflose Versuch, mit hohlen Schlagworten eine Realität vorzugauckeln, die es nicht gibt.

Dass Sie in diesem Zusammenhang die angeblich friedensfördernde Außen- und Sicherheitspolitik der EU erwähnen, ist an Hohn nicht zu überbieten.

Wir müssen aus dem Gefängnis der “europäischen Werte” ausbrechen. Gemeint ist damit größtenteils eine ganz uneuropäische, durch Höchstrichterdiktate einbetonierte Nachkriegsbigotterie, die im Falle der Ukraine auch noch als Fassade für halbrecherische Politik dient.

Egal ob Ukraine oder Libyen, Irak oder Jugoslawie, die herhen Prinzipien sind eine schlechter Ersatz für geopolitische Interessenanalyse, in deren Begriffen die unsouveränen Europäer zu denken verlernt haben, wie Putin (in dem Fernsehprogramm “Direkter Draht mit W.P.”) zuletzt wortgewandt klagte.

“Putintrolle” von unseren Leitmedien bestellt?

Immer wieder muss die selbe Petersburger Agentur, die von der Nowaja Gaseta angeblich entdeckt wurde, dazu herhalten, unsere Leitmedien in ihrer Leserbeschimpfungshaltung zu bestärken. Ähnlich wie allmonatlich Dugin als Sau durchs mediale Dorf getrieben werden muss, um einen russischen Faschismus an die Stelle des ukrainischen zu setzen.

Nun mal wieder N-TV. Ich erspare mir einen Verweis, denn dort wird sowieso ohne allzu viel Prüfung berichtet, was der Redaktionslinie entspricht. Aber einfach N-TV auszublenden, wie jemand empfahl, greift zu kurz. Ich antwortete:

Leider nicht nur N-TV. SZ und FAZ haben diese Geschichte immer wieder wie besessen neu aufgetischt. Das sind die eigentlichen Besteller der Aktion. Sie dürsteten geradezu nach “Putin-Trollen”. Dabei dürfte klar sein, wie man ein Trollnetzwerk professionell aufzieht. Nämlich nicht durch Massenbezahlung vieler Individuen, was sofort aufflöge, sondern durch eher informelle Förderung geeigneter Meinungsmacher in Zirkeln wie der Atlantikbrücke. Unsere Journalisten kennen dieses Modell nur zu gut und sind angesichts wegbrechender Auflagen auch zunehmend auf dergleichen angewiesen. Ulfkotte schrieb zuletzt ein Buch darüber. Schließen hier gekaufte Journalisten von sich auf ihre Leser?

Nun stellt sich heraus, dass die Petersburger Agentur aus einem Streich eines Aktionskünstlers entstand, der sich einen Spaß daraus macht, die selektive Leichtgläubigkeit von Medienmachern auszunutzen. Der erste April ist ein schlechter Tag, um unsere Leitmedien zu überführen. Wie viel ist mit dieser Enthüllung wirklich gesagt? Geschrieben wurde er wohl schon früher . Bleibt von der allmonatlichen Putintroll-Enthüllung jetzt nur noch ein Witz übrig?

Ein recht bewanderter Beobachter meint, die Enthüllung der Nowaja sei von Anfang an Müll, und das ließe tief blicken. Sowohl auf die Nowaja Gaseta als auch auf die Mechanismen unserer Presse, die sich häufig von NG beliefern lässt. Beide vernachlässigen beim Kolportieren der Informationen, die in ihr Anforderungsprofil passen, offenbar einfachste Plausibilitätsprüfungen.

Ksenia Sobtschak wegen Kadyrow auf Todesliste?

Sabine Adler berichtete im DLF über Todesangst kritischer russischer Journalisten. Ksenia Sobtschak werde die nächste sein, drohte ihr jemand bei Nemtsows Begräbnis. Sie ist mir ein Begriff.

Ksenia Sobtschak war in vielen Sendungen und auf vielen Pressekonferenzen stets präsent und wurde stets geduldig und höflich behandelt. Besonders gefährlich waren ihre Fragen für niemanden, allenfalls manchmal nervig weil langatmig. Ob sie ein gutes Beispiel für ein behördlich gefördertes oder geduldetes Klima der Verfolgung ist? Sabine Adler liefert wie immer viel Suggestion und wenig Belege.

Die letzte Frage, bei der ich Ksenia S. hörte, stellte sie bei der Jahresendpressekonferenz von Putin. Dabei ging es ihr um Tschetscheniens Oberhaupt Ramsan Kadyrow, der gerade mit Drohungen gegen Islamfeinde den Rahmen der russischen Verfassung gesprengt zu haben schien. Putin antwortete nur abstrakt, dass Tschetscheniens Staatsoberhaupt der russischen Verfassung unterliege, und Ksenia S. hakte nach, kam aber mangels Zeit nicht weit. Aber die Frage kratzt an einem Punkt, der mit dem Tod vieler Journalisten und Politiker zu tun hat: dem Staat im Staate Tschetschenien, der sogar die Scharia als Rechtsgrundlage hat und nur an der ganz langen Leine bei Russland gehalten werden kann.

Auch in diesem Artikel ist Nowaja Gaseta die Hauptquelle, die ja auch schon Redaktionsmitglieder aufgrund tschetschenischer Fehden verlor. Dennoch fehlt bei der Adlerin jeder Hinweis auf Tschetschenien.

200 Jahre Bismarck und nochmal Putin

Vor 200 Jahrn wurde Bismarck geboren. Trotz einer neueren britischen Biografie, die ihn als Ekel darzustellen sucht, ist er nach wie vor der Inbegriff des umsichtigen und intelligenten Staatsmanns. In einer Zeitung schreibt ein Historiker, ein heutiger Bismarck hätte mit Putin keine Probleme. Unserem heutigen Personal fehlt offenbar diese Weisheit. Und ich erinnere mich an eine russische Fernsehsendung vom April 2014.

Im “Direkten Draht mit Wladimir Putin” (Priamaia Linia s V.P.) nannte dieser auf die Frage hin, mit welchem Politiker sich am liebsten verglichen sehen würde, den Fürsten. Der habe zu seiner Zeit unter Kollegen als gefährlich gegolten, weil er gesagt habe, was er dachte. In Westeuropa sei heutzutage niemand mehr zur offenen Interessenartikulation fähig, und weitgehend sei auch die Fähigkeit, über geopolitische Fragen nachzudenken, abhanden gekommen. Dies sei ein ergebnis reduzierter Souveränität. Er, Putin, könne frei reden und denken, weil Russland dies könne.

Polizei will Mhallamiye-Kurden Grenzen setzen

Das M-Wort geistert wieder durch die Medien. Kriminelle Großfamilien halten Städte in Atem. Kürzlich Hameln, diesmal Lüneburg. Die Polizeigewerkschaft Uelzen fordert, dass die Polizei für Ordnung sorgen müsse. Dies sei keineswegs fremdenfeindlich, schiebt sie apologetisch nach. Die Facebook-Seite der Polizeigewerkschaft erntete viel Applaus. Inzwischen wurde sie von Facebook entfernt. Da hat wohl jemand der Polizeigewerkschaft Grenzen gesetzt.

Roger Köppel kandidiert für die SVP

Volksrechte statt Menschenrechte, Volksabstimmungen statt Richterdiktate, echte Weltoffenheit statt institutionelles Andocken (Schollendenken). Köppel sagt sehr prägnant, worauf es ankommt. Das ist selten und wird dringend gebraucht. Die Weltwoche leuchtet in der Schweiz und die Schweiz leuchtet in Europa. Viel Erfolg!

Das Boot ist voll? Schettino: Niemals

Schöne Bootsmetaphern finden sich hier

Bis zu einer halben Million Antragsteller werden alleine in diesem Jahr erwartet. Ein Blick in die Asylaufnahmelager in Sachsen, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg zeigt: Das sind zu viele. Ohne einen Kurswechsel wird das Boot unausweichlich kentern. Die Frage lautet deshalb nicht, wie den Asylbewerbern mit noch mehr Willkommenskultur begegnet werden kann, sondern wie es gelingt, daß weniger von ihnen nach Deutschland kommen.

Solange in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein allerdings Schettinos wie Haseloff und Albig das Steuer in der Hand haben, wird sich am derzeitigen Kollisionskurs nichts ändern.

Jemand forderte zeitweilige Lagerunterbringung an Europas Außengrenzen, da dann weniger Asylbewerber kämen. Dazu meinte ich:

Die kommen auch zur Lagerunterbringen denn innerhalb dieses Jahrhunderts wird Nigeria laut UNCTAD China Konurrenz machen. Natürlich Konkurrenz nur hinsichtlich der Menschenzahl, nicht etwa des IQ, der liegt im Durchschnitt 30-40 Punkte niedriger. So ein Land ist aber weder für Demokratie noch für menschenwürdiges Dasein noch für menschliches Dasein überhaupt geeignet. Und auf unsere Menschenrechtsrichter ist wiegesagt Verlass. Die verhindern nicht nur Lagerunterbringung sondern erzwingen Teilhabe, Familiennachzug, Kindergeld und was auch immer zur Verwirklichung der “Würde des Menschen” nötig ist. Und wegen des geringen sozialen Erfolges der neuen Menschenrechtssubjekte wird man den Bürgern Diskriminierung vorwerfen. An etwas anderem darf es nicht liegen, denn alle Menschen sind gleich. Wer sich eine solche Menschheitidee auf die Fahnen schreibt, kann dann aber nicht die Griechen und Italiener vorschicken, wenn es um die Umsetzung geht. Es war ein Fehler, zu glauben, man könnte das Asylproblem an Europas Außengrenzen verdrängen. Die neu hinzugewonnenen Menschenrechtssubjekte gehören vor allem dort hin, wo Fachkräftemangel und Willkommenskultur vorhanden sind, nämlich nach Mittel- und Nordeuropa. Am besten zuerst in die Gerichts- und Regierungsviertel von Karlsruhe, Straßburg, Brüssel, Berlin und Stockholm.

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© 2015-04-01 Hartmut PILCH