Williams, Naikan und die Schwarze Wissenschaft vom Weißen Bösen

Soziologieprofessor will Weiße verrecken lassen

Innenschau a la Naikan hätte von dem antiweißen Psychiater erfordert, über diverse schwarze Verfehlungen zu reflektieren, die vielleicht einen David Hume zu seiner Mutmaßung motivierten.

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Soziologieprofessor will Weiße verrecken lassen

Der Soziologieprofessor Johnny Eric Williams verbreitet einen Artikel, der meint, gewisse weiße Männer hätten es nicht verdient, aus Katastrophensituationen gerettet zu werden. Ihre Zivilisation, von der sie sich nicht glaubwürdig distanziert hätten, sei “ein einziger Amoklauf gegen nichtweiße Völker” gewesen. Williams ist selber schwarz. Er forscht und lehrt über weißen Rassismus.

Eine Empörungswelle hat schon zu seiner Beurlaubung durch die Universität Trinity College in Conneticut geführt. Wiederum ist es die Gleichheit, die den Empörten als Trumpf dient. Ein Weißer, der ähnliches über Schwarze sagen würde, könnte sich ja kaum halten.

Ich persönlich halte nichts von Entlassungen von Wissenschaftlern wegen ihrer Meinungen, und ich halte auch nichts von Gleichheit. Es gibt hier keine Symmetrie. Es wäre durchaus möglich, dass Weiße besonders viel böses getan haben. Es läge an dem Soziologen Professor Williams dies wissenschaftlich zu belegen.

Geschichte ist vielseitig interpretierbar. An einem Beleg für die Behauptung, die weiße Zivilisation sei ein Amoklauf gegen andere gewesen, wäre ich durchaus interessiert. Vielleicht kämen beim Versuch, diesen Ansatz zu verteidigen, ja neue Erkenntnisse heraus. Meinem Eindruck nach passt die Beschreibung am ehesten auf den Eroberungszug der islamischen Zivilisation. Auf die Idee, deshalb verletzte Muslime verbluten lassen zu wollen, käme ich zwar nicht, aber man muss nicht jedes Gezwitscher auf die Goldwaage legen.

Über David Hume, der um 1750 mutmaßte, die negride Rasse sei wohl geistig weniger leistungsfähig als die anderen, berichtete ich. Aber solche Mutmaßungen, die auch angesichts heutiger Evidenz eine gewisse Plausibilität aufweisen, haben auch schon zu Humes Zeiten Dissonanzen und Gewissensnöte hervorgerufen. Die europäische Zivilisation war auch damals schon egalitär und verehrte am Fremden, z.B. an Indien und Ostasien, was auch immer gutes sie dort finden konnte. Auch als sie dank technischer und teilweise zivilisatorischer Überlegenheit zum Kolonisator wurde, brauchte sie dafür universalistische Ideologien. Sie verstand sich als Protektor politisch unreifer Völker, denen sie wahlweise das Christentum oder die Aufklärung, beides egalitäre Systeme, brachte, und sie hielt sich zurück so gut sie konnte, übte indirekte Herrschaft aus. Manches lief aufgrund der extremen Ungleichgewichte aus dem Ruder, aber den Ureinwohnern Afrikas ging es zumeist besser als heute.

Es muss daher der Verdacht bestehen, dass Leute wie Williams einfach unter dem Schutz der herrschenden bunten Ideologie ihrerseits einen recht primitiven Tribalismus formulieren, der unter Schwarzen in den USA und anderswo weit verbreitet ist. Im vorliegenden Fall bestand der unmittelbare Anlass darin, dass Schwarze den republikanischen Abgeordneten Steve Scalise am 14. Juni wegen Assoziation mit Donald Trump zu erschießen versuchten und tatsächlich schwer verletzten, wobei aber schwarze Polizistinnen dazwischen gingen und sein Leben retteten. Professor Williams empfahl auf Twitter, schwarze Polizisten sollten nicht für Leute wie Scalise ihrer Amtspflicht nachkommen, da die so etwas nicht verdienten. Konkrete Vorwürfe gegen Scalise lieferte Williams nicht. Er gehört lediglich der gleichen Partei wie Präsident Donald Trump an. Da diesmal nahezu 2/3 der weißen Amerikaner für Trump gestimmt haben, kann man darin durchaus auch einen Aufruf zur generellen Amtspflichtverletzung zuungunsten Weißer sehen.

Besonderen Unmut erregte Williams mit der Aussage, Leute wie Scalise seien “unmenschliche Arschlöcher” (inhuman assholes) die man “verdammtnochmal sterben lassen” (Let them fucking die) solle. In Deutschland bestünde sicherlich der Verdacht einer Verletzung des Volksverhetzungsparagrafen. Auch die Behauptung, bei den Weißen handele es sich nicht um eine Minderheit, gegen die gehetzt werden könne, trifft kaum noch zu.

Naikan-Psychiatrie: Schwarze Wissenschaft stritt am Thema vorbei

Ich selber durfte kürzlich als Japanisch-Dolmetscher bei einer Konferenz über psychiatrische Heilverfahren der Innenschau und Selbstreflexion 內観 dolmetschen. Dort wurden zahlreiche glänzende Vorträge gehalten und ich erwartete gespannt den Vortrag eines afroamerikanischen Psychiaters. Dieser hielt dann aber nur eine polemische Predigt gegen einen angeblich pathologischen weißen Rassismus und darüber, wie man ihn heilen könne. Er zitierte Martin Luther King und andere populäre Helden, aber auf die japanischen Heilungsverfahren, denen die Konferenz gewidmet war, ging er kaum ein. Stattdessen beschwor er die Leistungen der Japaner als Mit-Farbiger im Kampf gegen die weiße Vorherrschaft. Eine japanische Propaganda, die Japan als Vorreiter der “farbigen Rassen” 有色人種 gegen weißen Imperialismus definierte, hat es in Japan von Anfang der 1920er Jahre bis 1945 gegeben, und sie hatte in Indien tatsächlich Anhänger. Aber auch darauf ging der afroamerikanische Psychiater nicht ein.

Von Innenschau und Selbstreflexion, wie sie die Naikan-Schule lehrt, war bei dem afroamerikanischen Naikan-Experten kein Jota zu bemerken. Zur Innenschau hätte eigentlich gehört, sich an eigenes Fehlverhalten gegenüber den eigenen Eltern zu erinnern und dadurch Verrenkungen zu korrigieren. Solches Selbstreflexion empfiehlt die an Buddhismus und Psychoanalyse angelehnte Naikan-Schule sogar und gerade dort, wo mehr Schuld bei den Eltern lag. Auf seinen Fall übertragen hätte dies bedeutet, über diverse hässliche Erscheinungen auf Seiten der Schwarzen zu reflektieren, die vielleicht einen David Hume zu seiner Mutmaßung motivierten.

Nach seinem Vortrag gab es höflich zustimmende Kommentare der europäischen Gastgeber, in denen sie weiße Schuld bekannten. Die Höflichkeit erforderte es wohl so. Mir kam der Vortragende leicht retardiert vor, und die Beschuldigung Weißer half bei der Rationalisierung dieser Tasache. Wie sollte man auch als Moderator dagegen angehen? Wie so häufig ist das Opfergehabe intellektuell kaum satisfaktionsfähig, und Zustimmung ist die einzige Möglichkeit, höflich zu bleiben. Und in der ach-so-aggressiven westlichen Kultur stand Reue und Buße ähnlich wie bei Naikan schon immer hoch im Kurs.

Viele Afroamerikaner gelangen durch anti-rassistische Vorzugsbehandlung (“Affirmative Action”) in ein akademisches Umfeld, das einen höheren IQ als den ihren erfordert, und verlegen sich dann auf Schwarze Wissenschaft (“Black Studies”). Vielleicht haben wir es in beiden Fällen mit diesem Phänomen zu tun. Ein Teufelskreis.

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Die Menschheit hat sich als eine religiöse Spezies entwickelt. Wir wählen etwas aus, wir kreisen darum, wir verehren es. Von aussen sieht es aus, als ob wir verrückt geworden wären, aber wir sind nicht verrückt, wir haben eine Glaubensgemeinde gebildet. Das hat uns Emile Durkheim gelehrt. Wenn wir um die Kaaba in Mekka kreisen, bringt uns das als Muslime zusammen. Wenn man um eine Opfergruppe kreist, dann ist man vereint in einer Glaubensgemeinschaft, die dasselbe noble Ziel verfolgt. Dann hat das Leben einen Sinn.

Einer der alarmierendsten Trends ist in der Tat der Hang, reale Gewalt zu rechtfertigen. Die Argumentation geht gemeinhin so: Wir haben es mit friedlichen Mitteln versucht, das hat nichts genutzt, also müssen wir Gewalt anwenden. Die Ansicht, die einem nicht in den Kram passt, ist Gewalt, aber die reale gewaltsame Reaktion darauf ist Notwehr.

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[ phm | 2017 | Juli | naikan ]
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© 2017-07-04 Hartmut PILCH