PILCH Hartmut 2015-03-12/10.4

Von der Frömmelei via Sozialdemagogie zum Totalitarismus heute wie damals

SZ-Fernost-Korrespondent Hielscher stellte um 1977 der Asahi Shinbun die Diagnose “linksreligiös” aus, die heute auf die SZ passt. Was damals den Japanern die Friedensreinlicheitsfimmel war, ist heute bei uns der Flüchtlingswohltätigkeitswahn. Man will die unheilige Realität weit von sich weisen und auf die moderne Entsprechung der “unehrliche Berufe” abwälzen.

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南ドイツ新聞のヒルシャー極東特派員とは? Hielscher und die Verschiebung der politischen Koordinaten

憂国ログ日く

井沢元彥氏も歴史の嚧と真実という論文集の中でこの竹村氏の1977年の著作を引用して同じことを主張しているが、今年はやや事情が変り、南独日報は似是人権主義の聖教新聞となったと同時に朝日は「右傾化」風潮の影響を受けてすこし反省したような気がします。

『「朝日」は“宗教新聞”、「産経」は“リベラル・レフト”である。』

これは1970年代後半の書であるから、各新聞の現在の立場を表現しているとは言い難いが、なかなか面白い考察だと思った。

産経は当時も今も右寄りと考えられているが、ヒルシャー氏によれば、欧米から見ると、産経は社会民主主義の立場がよく現れているから“リベラル・レフト”になるらしい。

一方、朝日は事実よりも理想を記事に書く傾向があり、その意味で共産党の「赤旗」だとか、創価学会の「聖教新聞」と何ら変わらない宗教新聞であるということだ。

井沢元彥氏も歴史の嚧と真実という論文集の中でこの竹村氏の1977年の著作を引用して同じことを主張しているが、今年はやや事情が変り、南独日報は似是人権主義の聖教新聞となったと同時に朝日は「右傾化」風潮の影響を受けてすこし反省したような気がします。

Der ehemalige SZ-Fernost-Korrespondent Gebhard Hielscher lebt wohl noch und schreibt gelegentlich für Cicero. Seine vielzitierte von Takemura Ken’ichi kolportierte Aussage, japanische “rechte” Zeitungen seien sozialdemokratisch und linke seien linksreligiös, trifft wohl auf die heutige deutsche Presselandschaft zu, wobei die Süddeutsche durch besonders aggressive Rechtgläubigkeit auffällt. Damals war es in Japan die Ablehnung der Wiederbewaffnung, die mit irrationaler Inbrunst verfolgt wurde. Heute ist es die Akzeptanz von irregulärer Einwanderung durch sogenannte Flüchtlinge. Von beidem kann man sagen, dass es wenig mit dem Gegensatz zwischen Links und Rechts zu tun habe. Es ist einfach die Selbstverständlichkeit der Dreielementelehre von Jellinek, wonach das Volk das Territorium und die Staatsgewalt besitzt, die von religiösen Eiferern gerne zur Disposition gestellt wird. Das ist zwar nicht links, aber Linke lieben Unordnung aller Art mehr als Rechte.

Sozialdemagogie als ewig fruchtbarer Schoß

Sozialdemagogie entsteht aus den Imperativen der Frömmigkeit und politischen Nützlichkeitserwägungen. Die Ungleichheit der Menschen muss in einer Weise gedeutet werden, mit der man Applaus und Macht gewinnen kann. Es muss ein Verantwortlicher für die Übel der Welt gefunden werden, ein Sündenbock, den man ohne Tabubruch und ohne Gefahr anfeinden kann, und bei dem es viel zu holen gibt. Dazu eignen sich besonders gut die Reichen, denn es ist wahrscheinlicher, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Der Klassenfeind ist Dreh- und Angelpunkt der sozialdemagogischen Politik. Er wird eifersüchtig vor Konkurrenz durch andere Feindbilder oder bessere Erklärungsmodelle geschützt. Was auch immer irgendwo in der Welt an schlechtem passiert, der (inländische) Klassenfeind ist schuld.

Marx und Engels wollten die traditionelle Sozialdemagogie durch einen wissenschaftlichen Sozialismus ersetzen. So versprachen sie, eine äußerst unansehnliche Bewegung ansehnlich zu machen. Für die Rolle des falschen Propheten bedurfte es größter intellektueller Virtuosität, und diese brachte Marx mit.

Einige Politaktivisten durchschauten das marxistische Blendwerk schon früh, beneideten es aber dennoch um seine politische Wirkungskraft. Von Sozialdemagogie und Sozialismus zu lernen, hieß siegen zu lernen. Mussolini und Nachfolger kamen entweder aus dieser Bewegung oder adaptierten ihre Lehren, wobei die Stoßrichtung ihrer Demagogie allerdings größtenteils eine andere war. Sie mussten den Sündenbock, der das Kennzeichen aller sozialdemagogischen Lehren ist, ethnisch einfärben. Der starke jüdische Anteil an diversen leicht dämonisierbaren Eliten von New York bis Moskau bot dafür einen brauchbaren Ansatzpunkt.

Fruchtbar ist noch der Schoß aus dem dies kroch, dichtete jemand, und suggerierte damit wohl, er würde irgendwann unfruchtbar oder könnte sterilisiert werden.

Der Versuch, den Schoß unfruchtbar zu machen, aus dem Hitler kroch, bestimmte nach 1945 die politische Orientierung sehr vieler Menschen. Es wurden antifaschistische Schutzwälle aller Art aufgebaut. Sogar biologisch sterilisierten sich ein paar Verwandte des Führers, um sein Genom aussterben zu lassen. Maximierung der eigenen Distanz zum “Nationalsozialismus” und Besetzung strategisch günstiger Positionen im ideologischen Kampfgelände war wie immer wichtiger als das Gemeinwohl.

Die antinationale Linke hatte es besonders leicht, sich als Gegenpol zum “Nationalismus” darzustellen. Liberalkonservative bemühten sich hingegen, das “Sozialistische” am “Nationalsozialismus” zu betonen. Anarcholiberale besetzten eine Position der maximalen Distanz, denn aus dem Schoß des Staates kriechen alle “Sozialismen”.

Das Problem ist allerdings, dass man um dieser Distanzmaximierung willen die normalen bewährten Formen des menschlichen Zusammenlebens bekämpfen muss. Da man damit den Nutzen des Volkes kaum mehren und Schaden von ihm kaum abwenden wird, stilisiert man sich am Ende nur als heroischen Kämpfer, der alles Schmutzige von sich abweist, ähnlich wie frühere Adlige die unehrlichen Berufe (Metzger, Geldverleiher, Soldaten) ausgrenzten, um dann aber doch Fleisch zu essen, Geld zu leihen und Realpolitik zu treiben. Diese adlige Reinheitsfimmel ist ebenfalls eine Variante der religiösen Frömmelei, aus der die Sozialdemagogie entsteht.

Ich gehe daher von einem zu wahrenden Mittelmaß aus, einer Normalität, in der es nicht nur private Akteure gibt sondern auch Völker mit Territorium (Kollektiveigentum) und staatlicher Ordnung. Über die optimale Aufgabenverteilung zwischen Staat und Privatgüterwirtschaft kann man viele Analysen anstellen, deren Kontrahenten auch dann weder Sozialisten noch Sozialdemagogen sein müssen, wenn sie dem Staat zahlreiche Funktionen zubilligen. Genauso wie das Insistieren auf dem Kollektiveigentum des Volkes kein zu bekämpfender Nationalismus ist.

Bekämpfenswürdig finde ich eher die Sozialdemagogie. Allerdings wird dieser Schoß immer fruchtbar bleiben. Er gehört wohl zu den Grundbedingungen der menschlichen Existenz (conditio humana).

Race and Crime in America

Ron Unz has conducted exhaustive studies of crime in the USA and found that fear of black criminality has been a driving factor in making white elites favorable to asian and hispanic mass immigration. His observations corroborate my previous vague impressions:

But even after such enormous rates of imprisonment, official FBI statistics indicate that blacks today are still over 600% as likely to commit homicide than non-blacks and their robbery rate is over 700% larger; these disparities seem just as high with respect to Hispanic or Asian immigrants as they are for whites. Thus, replacing a city’s blacks with immigrants would tend to lower local crime rates by as much as 90%, and during the 1990s American elites may have become increasingly aware of this important fact, together with the obvious implications for their quality of urban life and housing values.

According to Census data, between 1990 and 2010 the number of Hispanics and Asians increased by one-third in Los Angeles, by nearly 50% in New York City, and by over 70% in Washington, D.C. The inevitable result was to squeeze out much of the local black population, which declined, often substantially, in each location. And all three cities experienced enormous drops in local crime, with homicide rates falling by 73%, 79%, and 72% respectively, perhaps partly as a result of these underlying demographic changes. Meanwhile, the white population increasingly shifted toward the affluent, who were best able to afford the sharp rise in housing prices. It is an undeniable fact that American elites, conservative and liberal alike, are today almost universally in favor of very high levels of immigration, and their possible recognition of the direct demographic impact upon their own urban circumstances may be an important but unspoken factor in shaping their views.

The more conspiratorially-minded racialists, bitterly hostile to immigration, sometimes speculate that there is a diabolical plot by our ruling power structure to “race-replace” America’s traditional white population. Perhaps a hidden motive along these lines does indeed help explain some support for heavy immigration, but I suspect that the race being targeted for replacement is not the white one.

Of course he provides quite rich anecdotal and statistical evidence for these observations.

The Unz site itself is not focussed on immigration issues and even has some somewhat left-leaning articles such as this well-informed warning about ukrainian fascism. But Ron Unz has has obviously conducted in-depth research into a taboo subject that brought him into conflict with the dominant hypocrisies and prompted him to welcome Steve Sailer, a race realist with great expert knowledge and writing abilities, to move his blog here.

Btw an external blogger who links to the Unz article wrote an informative review of Nicholas Wade’s Troublesome Inheritance book.

Bierdeckelkamapagne gegen “Rassismus”

Der Fußballverein BVB Dortmund reiht sich in den “Kampf gegen Rechts” ein. “Kein Bier für Rassisten” steht auf einem millionenfach verteilten Bierdeckel mit Quadratcode, der zu einer Webkampagne führt.

Die SZ berichtet über die Kampagne:

Ein weiteres aufgelistetes Vorurteil lautet: “Das Boot ist voll. So viele Flüchtlinge können wir uns doch gar nicht leisten.” Der BVB antwortet darauf, dass Deutschland aufgrund der demografischen Entwicklung Zuwanderung brauche. Ob sich Anhänger rechter Thesen davon überzeugen lassen?

Wenn es dem BVB darum geht, eine rechtsextreme Subkultur in seinen Fußballstadien zu bekämpfen, dann passt diese Kampagne nicht. Sie legitimiert nämlich das, was sie bekämpft.

Wer keine Große Proletarische Völkerwanderung nach Deutschland will, ist laut Kampagne ein tumber, vorurteilsbeladener Rassist, und die Presse applaudiert. Bigotte Idioten. Vor 50 Jahren gab es noch einen SZ-Korrespondenten Hielscher, der den Japanern erzählte, ihre “rechten” Zeitungen (Sankei) seien sozialliberal und ihre linken (Asahi) seien linksreligiös-kommunistisch, und gute Argumente hatte er. Heute ist es aber umgekehrt, die japanischen Koordinaten sind nach rechts und die deutschen nach links verschoben. Es liegt wohl daran, dass damals die Ablehnung der Wiederbewaffnung in Japan ähnlich wie heute die Aufnahme von “Flüchtlingen” in Deutschland religiöse Reflexe auslöst.

Kopflose Lehren aus Fukushima

Die SPD zieht “drei Lehren aus Fukushima”: 1. Atomausstieg, 2. Atomausstieg, 3. Atomausstieg. Merkel wärmte in Japan die quasi-religiösen Betrachtungen der damaligen Ethikkommissionen von der Unbeherrschbarkeit der Kernenergie durch den Menschen auf, die durch Fukushima deutlich geworden sei.

Es gab schon immer gute Argumente für einen Atomausstieg, aber Fukushima war keines. Es ist auch zu bezweifeln, ob der Ausstieg mit anderen Zielen der Politik wie Klimaschutz und Wirtschaftslokomotive Europas und Einwanderungsland zu sein in Einklang zu bringen ist. Es wirkte wie eine sentimentale Entscheidung einer Führung, die keine Prioritäten hat und auf Sicht navigiert.

Derweil hält Niedersachsens SPD-Umweltminister Gedenkfeiern für ominöse “20000 Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima” ab. Er scheint da etwas zu verwechseln.

Aktuelle Erinnerung: König Ludwig I. von Bayern und die griechischen Schulden

Schon der philhellene Bayernkönig Ludwig I. sah nichts von dem Geld wieder, das er an die Griechen verliehen hatte.

Indes wirbt der FDP-Rebell und Griechenlandrettungsgegner Frank Schäffler um Verständnis für die Griechen.

French Culture minister drops defense of French language

France must drop ‘ineffective’ blockade against English language, Fleur Pellerin says. Someone interpreted this as a signal of hope for France.

Hope for even more linguistic uniformisation? The “blockade” has not been ineffective. It has led to beautiful French words also in the field of computing that dominate unchallenged where in German we have only English words. It has icreased the attractivity of the French language. Any language exists only in as far as it enforces its rules of admissibility, its sense of what belongs to it and what not. The same is true of formal languages. When you start dropping this attitude, which one italien linguist called “linguistic sense of shame” (pudore linguistico), you give up your language, make it unattractive for its speakers as well as foreign learners and prepare for its gradual demise. African reproduction rates can’t make up for that. A less assertive French language will also strengthen centrifugal tendencies there which already exist. France24 has had some great documentaries about the struggle of the French Langauge in Quebec and in general which are anything but reassuring. The reassuring bullshit about French being fine, supported by historicist reasoning from linguists (that is meaningless in the sense of Popper’s “poverty of historicism”) that this article quotes from Pellerin and that we know in Germany from the official linguist society GfdS was amply cited and debunked for what it is in that program. Maybe insisting on self-assertiveness when every language except for English is becoming redundant is a fight against windmills as Pellerin says, but it is her job to support that fight.

What is more hopeless than when the chief defender gives up?

Pellerin’s colleague Taubira has been fighting against France all her life, and Pellerin too may not be on the right post. She got her job because she needed a minister’s post, writes a critic on Youtube:

Fleur Pellerin, ministre de la culture, a obtenu ce poste uniquement parce qu’il lui fallait un poste de ministre. Elle a ainsi été incapable de citer le titre d’un ouvrage de Patrick Modiano, l’écrivain français ayant été récompensé cette année par le prix nobel de littérature cette année. Et cela, alors qu’elle avait déjeuné avec lui le jour même.

A gauche, on nomme un ministre de l’économie qui n’a jamais travaillé dans le privé (Michel Sapin) et un ministre de la culture qui ne lit plus depuis deux ans…

That probably doesn’t explain everything though.

Musterdemokraten wollen asylkritischen Unternehmer bestrafen

Blu News berichtet:

Weil er in seinem Kaufhaus kein „Benefizkonzert“ für Asylbewerber genehmigen wollte und dies öffentlich begründete, fielen Presse und Politik 2014 über Winfried Stöcker her. Nun streicht der Unternehmer der Uni Lübeck eine Million Euro an freiwilliger Hilfe und wird sich zudem für sein in Lübeck ansässiges Biotechnologie-Unternehmen einen neuen Standort suchen.

….

Stöcker hatte ein Konzert in den Räumlichkeiten des Görlitzer Kaufhauses untersagt, weil er den „Missbrauch unseres Asylrechtes nicht unterstützen” wolle. „Mir sind so viele ausländische Flüchtlinge nicht willkommen”. Von der politischen Korrektheit wenig eingenommen bewertete Stöcker es als Missbrauch des Asylrechts, wenn Afrikaner ungebeten über das Mittelmeer zu uns gelangen. Diese solle man wieder in die Heimatländer verbringen. Diese Vorgehensweise sehe er als einzige wirksame Prävention an, um die illegale Zuwanderung und die damit verbundenen Schiffsunglücke und Toten zu minimieren. Er sei dafür, dass die „reisefreudigen Afrikaner“ sich in ihren Heimatländern für die Anhebung des Lebensstandards in Afrika einsetzten. Jeder Mensch verdiene Mildtätigkeit, so der Professor im Interview weiter. Jeder Mensch müsse aber auch seinen Pflichten nachkommen.

Es stehe „unserer Gesellschaft nicht gut zu Gesicht, dass manche Musterdemokraten ihr Weltbild den Andersdenkenden aufzwingen wollen und sie als sittlich unterlegen brandmarken und diskriminieren“, schreibt Stöcker in einem Positionspapier.

Leider ist Brandmarkung nicht alles. Mehrere Menschenrechtsvereine haben Strafanzeigen gegen Stöcker gestellt, darunter jener TBB, der bereits beim UN-Antirassismus-Ausschuss CERD zusammen mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte eine Rüge gegen die Bundesrepublik Deutschland erstritt, weil deren Staatsanwaltschaft gegen Sarrazin keine Anklage erhoben hatte. Seitdem laufen Bemühungen in Berlin und Brüssel, das Äußerungsrecht weiter zu verschärfen.

Der Tabuisierung folgt die Zensur auf dem Fuß. Die Freiheit ist ein Muskel, der verkümmert, wenn man ihn nicht nutzt.

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http://a2e.de/dok/phm_pub150312
© 2006-02-19 Hartmut PILCH