Man kann seit heute “e” zum Markierer für “Emphase” und “tr” für “Thema-Rhema” machen und zugleich “e” und “tr” unbekümmert als Namen von Textbausteinen verwenden. Dies Textbausprache reift zusehends. |
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Das eigentliche Dokument enthält nur wenige spärliche Angaben. Der Quelltext findet sich in der Textbausteindatei der jeweiligen Sprache, der sprachneutralen Textbausteindatei und vielleicht ein paar weiteren Textbausteindateien dieser Art. Mit einigen speziellen Ausdrücken wie werden die Regeln angegeben, nach denen die Textbausteine zu verknüpfen sind. Innerhalb jedes einzelnen Textbausteins sind manche Bereiche von benannten Klammerausdrücken mit Dollar-Präfix, wie im Beispiel etwa der mit markierte Bereich. Welche Bedeutung der mit Wie man sieht, enthalten die sprachabhängigen Textbausteine keinerlei Festlegung auf ihre Stellung oder Ausformung im Text; die Entscheidung über diese Aspekte, die mit dem Übersetzen nichts zu tun haben, fällt in sprachunabhängigen Textbausteindefinitionen, welche den Übersetzer nicht interessieren müssen. Zugleich steht dem einheimischen Redakteur fremdsprachliche Textelemente zur Verfügung, welche er, auch wenn sie in ganz unverständlichen Schriften geschrieben sein mögen, jederzeit für () einsetzen kann. Während normalerweise ein Dokument in dem Moment, wo es übersetzt wird, quasi eingefroren wird und nur noch mit sehr großem Aufwand aktualisiert werden kann, geht nach Erstellung eines mehrsprachigen Bausatzes die Erzeugung vielfältiger neuer Dokumente erst richtig los. Sicherlich sind auch hier mehrsprachige Aktualisierungen nicht kostenlos zu haben, aber die Kosten sind um ein vielfaches geringer. Den Übersetzern liefert man lediglich ab und zu ein paar neu zu übersetzende Textbausteine, da sonst allmählich hier und da unübersetzte Lücken im Text entstehen. Der Redakteur kann auf mehreren Ebenen die Regeln setzen. Der dokumentspzifischen sprachneutrale Textbausteindatei ist eine Ahnenkette von Dokumenttyp-Dateien vorgelagert. Alles, was der Redakteur braucht, um die in Texten typischerweise wiederkehrenden Elemente, Strukturen und Funktionen zu definieren und Regeln für den Zusammenbau der Texte zu bestimmen, ist in der Textbausteinsprache vorhanden. Zuletzt ist mit dem Konstrukt ein eigenständiger Namensraum für “Miniverben” (kurze halb-anonyme Textstrukturmarkierer, hier am Beispiel “e” und “tr”) entstanden. quote_verb = “%{1}” special miniverb q quote_verb thema_rhema_verb = %{1} (%{2}) special miniverb tr thema_rhema_verb Für die Dokumentebene lässt sich wiederum auf die seit Jahren bewährte Vorlagensprache TT2 zurückgreifen. Innerhalb beider Sprachen kann man die jeweils andere aufrufen; sie verschmelzen zu einem Kontinuum, welches einen großen Raum für die Entwicklung vielfältiger Rationalisierugsmethoden bietet. Für die Ebene der Ausgabemedien (z.B. HTML, Drucksatz) wiederum kann man relativ einfache eine Schnittstelle zum MLHT-TT2-Kontinuum programmieren. Wir haben dies für Deplate ebenso wie für ein XML-basiertes System getan. Die Schnittstellen lassen sich innerhalb von 1-2 KB vollständig definieren. Unser System effiziente Mehrsprachigkeit durch eine radikalere Trennung der verschiedenen Textebenen als normalerweise praktiziert wird. Aber das ist nur einer von vielen Vorteilen. Das Problem der Mehrsprachigkeit bietet uns die Gelegenheit, einen Pfad der Entwicklung zu beschreiten, den sonst vielleicht niemand erkunden würde, obwohl er sich auf vielfältige Weise bezahlt macht. 1 Unterlagen
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