Notierenswertes am 24. Juni 2012

Hartmuts Betabloggereien des Tages
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Wenn meine dazu gehörigen Betaprogrammierereien weit genug kommen, könnte hieraus einmal der Materialeingang für eine mehrsprachige Wissensfabrik zu einigen Themen werden, die mich interessieren.

gestern

Musiziererfolg dank mittanzender kleiner Schwester

Ich begleitete heute meinen 11jährigen Sohn Harald bei einem Vorspiel. Wir spielten die Sonatine Nr. 1 Opus 35b für Viola und Klavier, die Bertold Hummel 1971 veröffentlichte. Es ist ein nettes Stück in einem Stil freier Tonalität, wie ihn die französischen Impressionisten einführten. Hummel lehrte in Würzburg Komposition und schrieb die Sonatine in verschiedenen Varianten für seine Kinder.

Wir spielen das Stück schon seit fast zwei Monaten zusammen. Harald 2jährige Schwester Constanze zerrte ihn regelmäßig aus seinem Zimmer zu mir, um dann zu unserem Musizieren zu tanzen. Wir unterstützten sie dabei durch musikantisches Spielen. Heute spielten wir am Ende des Programms und erhielten viel Lob. Harald habe das Stück nicht schülerhaft sondern ausdrucksstark und mitreißend gespielt.

Constanze ist dafür zu danken. Heute nachmittag besuchte ich mit ihr wohl wieder die Alte Pinakothek. Die Bilder bieten Anlass zum Weiterbau an unseren gemeinsamen Fantasiewelten. Danach studierten wir in einem Eiscafé Pinocchio-Bücher. Nebenbei war gegen Ende das inbrünstige Singen der italienischen Nationalhymne durch alle Mannschaftsmitglieder zu sehen. Ich bin neidisch. Das ist Umberto Bossi zu verdanken.

EU muss “nationale Homogenität der Mitgliedsstaaten unterminieren”, Ankara um Beitritt anbetteln

Meine Worte sind das nicht.

Ich bin Leuten wie Sutherland, Oettinger, Fischer etc, die hin und wieder Klartext reden, dankbar. Ohne sie würde ich jederzeit als “Verschwörungstheoretiker” abgekanzelt, sobald ich nur ein wenig verständlicher darstelle, was zwischen den Zeilen der Mächtigen täglich zu lesen ist.

Empörung über Worte ist meine Sache nicht. Wenn ich jemandem Vorwürfe mache, dann denen, die das selbe nur zwischen den Zeilen oder überhaupt nicht sagen.

Welche Vernunft siegte in Ägypten?

Erst kürzlich stand in der Presse zu lesen:

“Mit Freude und Erleichterung haben deutsche Politiker auf den Rücktritt von Ägyptens Präsident Hosni Mubarak reagiert.”

“Heute ist ein Tag großer Freude”, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Die CDU-Politikerin sprach von einem “historischen Wandel”. “Die Bundesregierung kündigte zugleich an, den Reformprozess in dem Land finanziell zu unterstützen.”

Allahu Akbar, Frau Merkel!

Noch sträubt sich das ägyptische Militär gegen den Muslimbruder im Präsidentenamt. Mursi kann dem gelassen entgegensehen. Wo das türkische Militär heute steht, ist ja bekannt.

In Ägypten siegten, so sagt mir eine Landeskennerin, heute die Feinde der Vernunft. Vernunft und Politik haben regelmäßig nur sehr indirekt etwas miteinander zu tun, versuchte ich zu trösten. Was ein Land produktiv macht, ist wahr. So ähnlich auch von Deng Xiaoping formuliert, s. “Katzentheorie” und Erwiderungen auf Hua Guofengs Anspruch, Maos Theorie sei wahr. “Die Wahrheit liegt im Pudding”, bedeutet das gleiche.

Auch des Propheten Lehren haben sich in der Geschichte in gewissem Umfang bewahrheitet. Der Pudding, in dem Allahs Wahrheit liegt, ist allerdings, so weit ich sehen kann, kein anderer als der memetischen Selbstreplikation, insbesondere Welteroberung durch Kämpferproletariat. Ägypten hat heute ca 80 Millionen Einwohner, in den 80er Jahren wahren es 40 Millionen. Ob diese Einwohner für eine Niedriglohnkonkurrenz zu China oder für eine funktionstüchtige konventionelle Armee organisiert werden können, ist indes fraglich. Israel muss sich dennoch warm anziehen, und es würde nichts schaden, wenn wir es auch täten. Zuerst indem wir von voreiligen Vernunft-Universalismen Abstand nehmen.


morgen

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