Menschenrassen und Gene

Hat die Wissenschaft da etwas widerlegt?
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Das Wort “Rasse” ist durch politische Erfahrungen zum Unwort geworden, und es wird weithin behauptet, dass es beim Menschen, anders als bei Tieren, keine Rassen gebe. Stimmt das? Oder dient die Behauptung nur der weiteren Tabuisierung von Wörtern zwecks Erschwerung von Debatten?

Begriff mit Stellschrauben

Wir tappen bei den Genen offenbar noch so sehr im Dunkeln, dass eine Aussage wie die, die Existenz von Rassen sei wissenschaftlich widerlegt, wenig Sinn ergibt.

Was wir sagen können, ist, dass der Rassebegriff unbestimmte Parameter enthält, die, ähnlich wie beim Objektiv eines Fotoapparates, auf den Beobachtungsgegenstand eingestellt werden müssen.

Je nach Bedarf können wir damit Merkmalshäufungen gewisser Populationen (z.B. schwarz vs weiß vs gelb aber neueren genetischen Landkarten zufolge sogar europäische Völker) ansprechen.

Dies stimmt mit der traditionellen Nutzung des Begriffs überein, bei der “Rasse”, “Volk”, “Stamm” und weiteres mehr austauschbar gebraucht wurden.

Bei näherem Nachbohren erhielt ich von einem wissenschaftsbeflissenen Antirassisten folgende Lehrbuchdefinition:

Rassen sind vom Menschen in SEXUELLER ISOLATION (Hervorhebung von mir) gehaltene, verbreitete Untereinheiten einer Art, welche sich in mehreren Merkmalen und Erbeinheiten voneinander unterscheiden. Es sind Kollektiveinheiten, deren Besonderheiten nur durch statistische Methoden wiedergegeben werden können. Dem subjektiven Ermessen bei der Umgrenzung und Merkmalsauswahl ist ein weites Feld gelassen.

Rassen werden über viele Generationen hinweg in bestimmte Richtungen gezüchtet, aber bei Menschen gibt es, anders als bei Hunden, als Züchter nur eine planlose Dynamik der Geschichte, und die “sexuelle Isolation” ergibt sich aus Grenzen und Heiratshindernissen aller Art zwischen Völkern. Dazu genügen u.U. schon religiöse Regeln.

Der Unterschied zwischen absoluter und relativer “sexueller Isolierung” ist aber ebenso wenig wie der zwischen planmäßiger und planloser Züchtung ein biologischer. Die sonstigen Argumente gegen den Rassebegriff gelten bei Hunden genau so wie bei Menschen.

Wirkung ohne erklärbare Wirkungsmechanismen

Ferner ist klar, dass nicht einzelne Gene für irgendwelche Einzeleigenschaften wie “Intelligenz” zuständig sein können und die Korrelationen zwischen Erbgut und Verhaltensweisen, Fähigkeiten etc extrem komplex und kaum entzifferbar aber zugleich nachweisbar vorhanden sind.

Letzteres zeigt wiederum die Intelligenzforschung.

Dort ist die Wiederholbarkeit der Ergebnisse bei allen Mängeln allem Anschein nach hinreichend deutlich, um Korrelationen feststellen und zu Angaben wie “50-80% genetisch determiniert” gelangen zu können.

Das lässt vermuten, dass ähnliche genetische Prädispositionen auch in anderen Bereichen wie dem Temperament, der Impulsivität vorliegen können, es aber bislang nicht gelungen ist, die menschliche Psyche auf einer Ebene zu erklären, die sich gut mit einzelnen Elementen oder Strukturen des Erbguts korrelieren lässt.

Viel weiter als Platon mit seiner Seelenlehre scheinen wir da noch immer nicht zu sein. Erkenntniszuwächse sind daher mehr auf dem Gebiet der evolutionären Psychologie als dem der Genetik zu erhoffen.

Was wir bisher wissen, reicht immerhin, um Merkmalsanballungen in einzelnen relativ abgeschlossenen Populationen auch außerhalb der Hautfarbe erwarten zu können. Es reicht aber keinesfalls, um sie zu verneinen.

Hinreichend isolierte Populationen

Zwischen Europa und Ostasien gab es vor dem 19. Jahrhundert nur wenig Austausch. Da findet man ja kaum mehr als einzelne Abenteurer wie Marco Polo und die Feldzüge wilder Völker wie der Hunnen und Mongolen, die schnell kamen und verschwanden.

Wenn sogar, wie die Kartographierung der Gene zeigt, einzelne europäische Länder gemeinsame genetische Merkmalskonzentrationen, die den Rassebegriff anwendbar machen, entwickeln können, reicht der Graben zwischen Europa und Ostasien erst recht, was die phänotypischen Unterschiede (Hautfarbe, Gesichtsform etc) eindrucksvoll belegen.

Wenn außer phänotypischen Merkmalen keine eindeutigen Rassencharakteristiken nachweisbar sind, dürfte dies zunächst daran liegen, dass die Wirkungsmechanismen des Erbguts bisher nicht auf Einheiten wie Gene heruntergebrochen werden konnten und man daher außer dem Phänotyp und ein paar zufälligen Anhaltspunkten wie der Krankheitsresistenz und dem IQ nichts in der Hand hat.

Darüber, ob es solche Merkmale gibt oder nicht, ist damit noch nichts gesagt, und dies wäre auch nicht entscheidend, denn auch Hunderassen ergeben sich nicht aus psychischen Merkmalen.

Methodenzwang und Verketzerung

Es gibt ein schönes Buch von Paul Feyerabend über den Galilei-Prozess, welches zeigt, dass Galilei methodisch unsauber arbeitete und womöglich von gefährlichen umstürzlerischen Gelüsten getrieben war. Sicherlich hatte er auch Kontakte zu Gleichgesinnten aufgenommen, aus denen ein Pioneer Fund oder Charles Darwin Research Institute hätte wachsen können.

Vordergründig argumentiert Feyerabend für die Kirche, aber hintergründig gegen diverse methodologische Rechthabereien, mit denen gewöhnlich Innovation in der Wissenschaft zu kämpfen hat.

Natürlich ist nicht jeder Ketzer ein Galilei. Aber die Mechanismen der Verketzerung liegen bei der Frage nach menschlichen Rassen heute unverkennbar vor.

Als Grundlage einer seriösen Inquisition können dabei die von Wissenschaftlern veröffentlichten Zehn Gebote der Rassen- und Genetikfragen gelten. Diese sprechen allerdings auch von Rassen und lassen erkennen, dass Wissenschaftler heute selbstverständlich, bei aller gebotenen Vorsicht, mit diesem Begriff arbeiten.

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© 2006-02-19 Hartmut PILCH