Notierenswertes am 21. April 2011

Hartmuts Betabloggereien des Tages
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Wenn meine dazu gehörigen Betaprogrammierereien weit genug kommen, könnte hieraus einmal der Materialeingang für eine mehrsprachige Wissensfabrik zu einigen Themen werden, die mich interessieren.

Ist Medwedew ein “American Boy”?

Das fragte mich jemand, der ihn beim Tanz beobachtet hatte.

Ich höre Medwedews Reden regelmäßig Reden auf dem Youtube-Kanal des Kreml im Original.

Er redet nicht schlecht, aber manchmal allzu politisch korrekt.

Kürzlich kam das beim Thema Libyen in unangenehmer Weise zum Vorschein. Putin hatte den unpräzisen Gewaltaufruf der UN zu Recht mit einem mittelalterlichen Kreuzzugsaufruf (“irgendwer möge irgendwie Jerusalem befreien”) verglichen, und Medwedew fuhr ihm über den Mund, weil das Wort “Kreuzzug” ihn an “Konflikt der Zivilisationen” erinnerte.

Es ist seit Obamas Besuch bekanntermaßen US-Politik, Medwedew gegen Putin auszuspielen.

In manchen amerikanischen Kreisen hat Medwedew den Spitznamen “Maddy Waddy”.

Wer will, dass Russlands sich behauptet, hofft eher auf eine weitere Präsidentschaftskandidatur Putins.

Andererseits werden auch einige sich als liberal und kosmopolitisch verstehende russische Intellektuelle weiterhin versuchen, Medwedew zu stärken. Wahrscheinlich werden aber beide bis auf weiteres so oder so ein Tandem bleiben.

Humor als politisches Ungütesiegel

Ein Volltreffer eines Experten für jüdischen Humor:

Gute Menschen haben jedenfalls keinen Humor.

Das schließt sich aus, ich sage nur „Claudia Roth“ und „Antje Vollmer“.

Viel guten Humor hat von den heutigen Politikern soweit ich sehen kann nur Wladimir Putin.

D. Medwedew, G. Schröder und M. Barroso zeigen hin und wieder Anflüge von gesundem Humor.

Berlusconi beherrscht die Kunst der Selbstironie und erzielt allerlei Lacherfolge, von denen die meisten aber recht oberflächlich wenn nicht gar schal wirken.

Bei Merkel sieht es ähnlich klamm wie bei Roth und Vollmer aus.

Nach F.J. Strauß scheint Humor nach und nach aus der deutschen Politik verschwunden zu sein.

Vermutlich hängt es damit zusammen, dass die deutschen Politiker seitdem immer besser geworden sind.

Menschenrechte: Orientierungshilfe für Katechismusschüler

Die “Menschenrechte” sind die modernen “Zehn Gebote”, eine Handreichung für Katechismusschüler, denen man kein gründlicheres Nachdenken über die innerre Legitimität von Völkerrechtssubjekten abverlangen kann.

Recht fällt nicht in Form von steinernen Tafeln vom Himmel sondern ist eine Kunst der Interessenabwägung, bei der es darum geht, zur Verwirklichung der als legitim erkannten Zwecke zielführende und verhältnismäßige Mittel zu finden.

Zweck der Menschenrechte ist es immer gewesen, zu beurteilen, in wie weit ein Staat, der sich auf seine Souveränität beruft, wirklich legitim ist. Die Frage tritt vor allem dann auf, wenn, wie jetzt in Libyen, eine innere Opposition die Legitimität des Regimes bestreitet.

Eine allzu naive Anwendung vorhandener “Menschenrechts”-Kataloge führt aber regelmäßig nicht zur Herstellung einer legitimen Ordnung sondern im Gegenteil zur Nicht-Erreichung der als legitim erkannten Zwecke und damit Unordnung und Ungerechtigkeit.

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© 2011-04-01 Hartmut PILCH