Notierenswertes am 14. April 2011

Hartmuts Betabloggereien des Tages
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Wenn meine dazu gehörigen Betaprogrammierereien weit genug kommen, könnte hieraus einmal der Materialeingang für eine mehrsprachige Wissensfabrik zu einigen Themen werden, die mich interessieren.

Italia: passa il “processo breve”

Italien ist enttäuschend. In dem pittoresken Verhalten von Berlusconi und Lega Nord konnte man eine Bereitschaft erkennen, aus lähmenden Korrektheiten auszubrechen, aber am Ende war das alles nur Folklore. In Italien fehlt das Vertrauen in das eigene Land und der Wille, dafür Verantwortung übernehmen. Alle, von links bis rechts, Proleten zu Elite, Regionalisten zu Nationalisten, suchen ihr Heil in der Brüsseler Transfergemeinschaft. Während die national denkenden Italiener auf die Feilschmacht Italiens in Brüsseler Korridoren bedacht sind, zerschlagen die Regionalisten Italiens europäisches Porzellan, um ihrem Unmut darüber Luft zu machen, dass die Europäisierung noch nicht alle Politikbereiche erfasst hat.

Während Tremonti gemeinsam mit der regionalistischen Lega Nord in Italien die Regionen fiskalisch eigenständig und selbstverantwortlich machen will, drängt er in Brüssel auf Euro-Anleihen.

Während die Lega Nord publikumswirksam eine harte Haltung gegenüber der Kriminalität fordert, stutzt sie Berlusconi zuliebe der Strafjustiz die Flügel.

Die Opposition kritisiert gerade mal letzteres. Die sonstigen Widersprüchen kritisiert nie jemand. Als Deutschlands Innnenminister Friedrich darauf hin wies, dass Italien mit seiner Legalisierung der illegalen Einwanderer das Schengener Abkommen verletzt, heulte das Land unisono auf und viele redeten von ungeläuterten deutschen Altnazis.

Auf italienischer Seite sehe ich zwar keine Faschisten aber eine ungebrochene Tradition der Inkohärenz und des Verrats.

MINT-Studienabbrecherinnen feiern Bundesgörentag

Angela Merkel gibt im Bundeskanzleramt den Startschuß für den Mädchen-Zukunftstag vulgo “Bundesgörentag”, der sich die Erhöhung des weiblichen Anteils in der Männerdomäne MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zum Ziel gesetzt hat. Er wird vom “Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.” koordiniert.

Zu diesem Anlass erklären grüne Nachwuchs-Gören, was sie alles der Frauenquote verdanken:

Die Frauenquote bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der GRÜNEN JUGEND ist ein Erfolgsmodell: In keiner anderen Partei sind nur annähernd so viele Frauen aktiv wie bei uns, und keine andere Jugendorganisation hat eine weibliche Doppelspitze. All das verdanken wir auch der Quote, die zeigt, dass Frauen mindestens genauso gute Politikerinnen sind.

Zur eigenen Biographie schreibt eine der grünen Quotengören ganz lässig:

Kurz darauf … brach ich mein Studium der Biophysik/Physik an der Humboldt Universität ab und investierte meine Zeit lieber in verschiedene Praktika und in die Grüne Jugend Berlin als …. Politische Geschäftsführerin und Frauen- und Genderpolitische Sprecherin im Landesvorstand.

Frau Rothenburg nahm ihr MINT-Studium 2009 auf und brach es noch im selben Jahr ab. Warum erwähnt sie es überhaupt in ihrem Lebenslauf?

Wirken MINT-Studienabbrüche bei grünen Quotengören karrierefördernd?

Was ist ein Populist?

Wer sich den Fakten stellt, akribisch recherchiert und sorgfältig argumentiert, ist ein Populist. So etwa Thilo Sarrazin.

Ein Populist ist jemand, der die ungeschriebene Übereinkunft der Elite, über lebenswichtige Probleme des Volkes vornehmens Schweigen zu wahren, bricht.

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© 2011-04-01 Hartmut PILCH