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Von Jahr zu Jahr verliert die Sprache gegenüber dem Bild an Boden, doch die Trendwende ist in Sicht. Auf die eindimensionale Sequenz von Lauten und daraus gebauten Zeichen, in die wir Information kodieren, lassen sich unendlich viele Dimensionen abbilden.
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Seit Jahrzehnten wird angekündigt, dass demnächst jeder auf ganz
intuitive Weise (z.B. mit ein paar Mausklicks) programmieren kann.
Doch aus all dem wird nichts. Das Prinzip der “doppelten sprachlichen
Artikulation” (Lautsystem + Zeichensystem, beide im wesentlichen
sequentiell im eindimensionalen Raum verknüpft) ist mächtiger als
jede Mausklick-Oberfläche und geeignet, auch komplexe vieldimensionale
Sachverhalte abzubilden. Daher gibt es Leute wie uns, die sich bei
der Bedienung von Computern die Blinden zum Vorbild nehmen und ganz
auf Sprachkonstrukte setzen. Dank dem Universalrechner kann die Überlegenheit
der doppelt artikulierten Sprache neu ausgespielt und der von allerlei
Kulturphilosophen beklagte Rückzug der Sprache gegenüber dem Bild
wieder umgekehrt werden. Letztlich könnten wir dadurch auch die Mehrsprachigkeit
unserer Zivilisation stabilisieren und beherrschbar machen, statt unentwegt
auf eine einsprachig englische Welt zuzusteuern.
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