Ein Satz sagt mehr als tausend Bilder

Erfahrungen mit der Doppelten Artikulation in Asien und Europa

Von Jahr zu Jahr verliert die Sprache gegenüber dem Bild an Boden, doch die Trendwende ist in Sicht. Auf die eindimensionale Sequenz von Lauten und daraus gebauten Zeichen, in die wir Information kodieren, lassen sich unendlich viele Dimensionen abbilden.

Inhaltsverzeichnis

Seit Jahrzehnten wird angekündigt, dass demnächst jeder auf ganz intuitive Weise (z.B. mit ein paar Mausklicks) programmieren kann. Doch aus all dem wird nichts. Das Prinzip der “doppelten sprachlichen Artikulation” (Lautsystem + Zeichensystem, beide im wesentlichen sequentiell im eindimensionalen Raum verknüpft) ist mächtiger als jede Mausklick-Oberfläche und geeignet, auch komplexe vieldimensionale Sachverhalte abzubilden. Daher gibt es Leute wie uns, die sich bei der Bedienung von Computern die Blinden zum Vorbild nehmen und ganz auf Sprachkonstrukte setzen. Dank dem Universalrechner kann die Überlegenheit der doppelt artikulierten Sprache neu ausgespielt und der von allerlei Kulturphilosophen beklagte Rückzug der Sprache gegenüber dem Bild wieder umgekehrt werden. Letztlich könnten wir dadurch auch die Mehrsprachigkeit unserer Zivilisation stabilisieren und beherrschbar machen, statt unentwegt auf eine einsprachig englische Welt zuzusteuern.

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© 2008-02-05