Die Münchner Bier-Krawalle vom Mai 2015

Entnazifizierer machen mobil, Qualitätsjournalisten schicken Polizei in den Löwenbräukeller

Münchens Oberbügermeister droht Gastwirten mit Strafen, falls sie rechte Gruppen bewirten. Die Münchner Bier-Krawalle von 1844 waren der Vorbote der Märzrevolution von 1848. Die Süddeutsche Zeitung fantasiert im Vormärz-Fieber von einer Biergarten-Razzia gegen Bagida.

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Kein Bier für Nazis!

Die Bierentnazifizierungsstelle der Stadt München droht 7000 Gastwirten.

Wer “rechtspopulistische” Gruppen bewirtet, riskiert Lizenzentzug.

Wer sie rauswirft, riskiert andererseits Klagen der Betroffenen.

Dagegen versprechen die Entnazifizierer Abhilfe.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet von einem ersten Anwendungsfall der neuen Kampagne:

Auch Christian Schottenhamel hatte erst kürzlich mit den Rechtspopulisten von der Bagida zu tun, die nach einer ihrer Demonstrationen in seinen Biergarten gekommen waren. Nachdem sie angefangen hätten, ihre Parolen zu verbreiten, habe er sie gebeten, auszutrinken und den Biergarten zu verlassen. “Dann haben sie absichtlich langsam getrunken und sind auch auf eine weitere Aufforderung nicht gegangen”, erzählt Schottenhamel. “Wir mussten die Polizei rufen, die hat sie dann rausgetragen.”

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Nachfragen bei Pegida München e.V. (früher Bagida) und unter den Teilnehmern ergaben, dass zahlreiche Augenzeugen anwesend waren und bezeugen können, dass an allen fraglichen Terminen große Gruppen über den ganzen Biergarten verteilt anwesend waren und weit und breit keinen Vorfall dieser Art bemerken.

Sehstörungen?

Ein an den Demonstrationen beteiligter Augenarzt untersuchte den Vorfall und erstellte folgenden Bericht von einem “Münchener Bierkrawall vom 11. Mai 2015”:

In reißerischem Tenor schildert die “Süddeutsche Zeitung” den Bier-Krawall durch uns “Neo-Nazis”. Da sitzen 20 friedliche Bürgern aus 5 Ländern an mehreren Tischen im Löwenbräu-Biergarten und lassen den Abend bei gemütlicher Unterhaltung ausklingen. Ein paar Tage später erfahren wir aus der Süddeutschen Zeitung, wir hätten “Parolen verbreitet”, der Wirt hätte uns gebeten das Lokal zu verlassen, und am Ende hätte die Polizei uns herausgetragen, da wir nicht willens gewesen seien, den Weisungen des Hausherrn Folge zu leisten. Einerseits erleben wir hier die Arbeitsweise der “Süddeutschen Zeitung” am eigenen Leib. Qualitätsjournalisten im Sumpf der Propaganda und an den Gestaden von Loch Ness. Andererseits: lassen wir uns doch inspirieren! Die Münchner Bier-Krawalle von 1844 waren der Vorbote der Märzrevolution von 1848. Und die Schwabinger Krawalle von 1962 werden rückblickend von den Medien heute sogar verklärt und glorifiziert.

Die Gruppe der Vereinigten Bunten, die diese Märchen besonders förderte, hat zwar nicht Loch Ness aber immerhin “Vereinigte Einhörner” im Namen.

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Auch Nachfragen beim Löwenbräukeller ergeben bis heute, dass dort niemand von so einem Vorfall gehört hat.

Alle, die anwesend waren und etwas wissen müssten, haben nichts bemerkt.

Weder an diesem Tag noch bei den wenigen anderen vielleicht in Frage kommenden Gelegenheiten.

Allerdings fehlt noch eine persönliche Aussage von Herrn Schottenhamel.

Die von der SZ berichteten Ankündigungen einer gemeinsamen Kampagne der städtischen Bierentnazifizierungsstelle AMIGRA mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA wurden allerdings wahr gemacht.

Das angekündigte Rundschreiben ist tatsächlich an die Zwangsmitglieder des Gaststättenverbandes ergangen.

Darin wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter vorgeführt.

Mit bierernster Miene droht er den Gastwirten für den Fall Strafen an, dass man sie bei der Bewirtung rechter Gruppen erwischt.

Nach aktueller Rechtslage erscheint das Schreiben mehr als angreifbar.

Aber vielleicht gehen die Entnazifizierer schon von der neuen Rechtslage aus, um deren Schaffung sich das vom Bundestag gegründete Deutsche Institut für Menschenrechte im Konzert mit den Menschenrechtlern beim Europarat und der UNO derzeit bemüht.

Miriam Heigl von AMIGRA leistet hier Pionierarbeit.

Es handelt sich nach ihrer Aussage um einen “bundesweit einmaligen” Vorgang.

Ein Gastwirt schreibt dazu

Extremisten will kein Wirt haben, egal aus welchem Eck. Wenn ich mir die Forderung in dem Brief aber anschaue, dann frag ich mich, ist jeder Wirt ein Nazi-Wirt, nur weil er sich kein “München ist bunt” an seine Eingangstür nagelt? Heißt “bunt” nicht, dass es die unterschiedlichsten Meinungen geben darf? Oder ist “bunt” das neue Schwarzweiß?

Die Löwenbrauerei hat erst kürzlich das Bier-Reinheitsgebot aufgegeben.

Auch ihr Bier wird immer bunter.

Aber wie schmeckt wohl Münchner Buntes?

Ein Bierkenner mutmaßt:

Beim Bier gibt es noch viel zu entnazifizieren. Hopfen ist eine rechtsdrehende Kletterpflanze. Das geht gar nicht. Münchner Buntes wird stattdessen aus Betroffenheitsschmalz und linksdrehender Moralinsäure nach ideologischem Reinheitsgebot gebraut. Aus roten und grünen Farbtönen ergibt sich ein buntbraunes Gemisch mit süßsäuerlichem Geschmack.

Der asylrechtskritische Münchner Stadtrat Karl Richter hat aus seinem Meinungskäfig heraus eine Anfrage zu dem Vorfall eingereicht.

Dazu merkt er auf Facebook folgendes an:

Seit Jahren – spätestens seit ich es 2008 in den Münchner Stadtrat geschafft habe – vergeht kaum ein Jahr ohne weitere Maßnahmen und Mittelaufstockungen im „K(r)ampf gegen Rechts“. Die maßgeblich für die Gleichschaltung Verantwortliche heißt Dr. Miriam Heigl, ist Leiterin der sattsam bekannten „Fachstelle gegen Rechtsextremismus“. Es paßt ins Bild, daß die Dame vor ihrer Berufung ins Büro des Münchner OB in linksextremen Szeneblättchen publizierte und zum Beispiel in der streng marxistischen Zeitschrift „PROKLA“ („Probleme des Klassenkampfes“) noch 2005 über „finale Strukturkrisen“ des Kapitalismus salbaderte.

Seit ihrer Berufung zur Leitung der „Fachstelle gegen Rechtsextremismus“ kann Frau Heigl ihre stalinistischen Gleichschaltungsphantasien an der Münchner Stadtbevölkerung ausleben. Jetzt holt sie in Zusammenarbeit mit dem Münchner Oberbürgermeister Reiter und der Kreisstelle des linientreuen Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA zu einem weiteren Anschlag auf Pluralismus und Meinungsfreiheit in der bayerischen Landeshauptstadt aus. Das Trio Infernale verschickt in diesen Tagen an alle rund 7000 Münchner Gastwirte Aufkleber mit der Parole „München ist bunt! … auch in Gaststätten und Hotels“, um diese – so berichtete die offiziöse „Rathaus-Umschau“ – „am jeweiligen Betrieb anzubringen. Bürgerinnen und Bürger sind ebenfalls eingeladen, sich diese Aufkleber (…) zu bestellen und – mit der Bitte, diese anzubringen – auf ihre Lieblingsgaststätte zuzugehen.“ Gastwirte sollen so dazu animiert werden, an Andersdenkende nicht nur keine Räumlichkeiten zu vermieten, sondern ihnen auch die Bewirtung zu versagen. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ will sich die Stadt darüber hinaus bei renitenten Wirten auch direkt an die DEHOGA wenden, „die dann mit den Brauereien redet. Die können Wirten in solchen Fällen auch die Konzession entziehen.“

Man muß das zweimal durchlesen, um zu kapieren, wo wir inzwischen leben. In München ist es jetzt stadtoffizielle Politik, erforderlichenfalls Existenzen zu vernichten, wenn sich jemand nicht an der neuen Volksfront gegen Rechts beteiligen möchte.

Ich habe als Reaktion auf den ungeheuerlichen Fall heute sogleich eine umfangreiche Stadtrats-Anfrage eingereicht, in der die Verletzung sämtlicher geltender Diskriminierungsverbote durch die krypto-kommunistische Münchner „Fachstelle“ ausführlich thematisiert wird.

Auf dem FB-Kanal des Löwenbräukellers erscheinen am 30. Mai plötzlich neue Informationen, die des Rätsels Lösung suggerieren.

Ein aufgebrachter FB-Nutzer namens Veit Beck berichtet von einem Vorfall, bei dem er selber aus dem Löwenbräukeller hinauskomplimentiert wurde:

Drei Personen, welche vorher den Bagidaspaziergang am 11. Mai begleitet haben, sind zu drei anderen (welche nicht auf dem Spaziergang waren) in den Biergarten des Löwenbräukellers gegangen und haben sich zum Abschluss dort eine Maß geholt. Dies passte Markus Guinand (der gern Straftaten begeht und andere dazu aufruft) ganz und gar nicht und so verfolgte er die drei und dort hinein mit seiner Freundin und beschwerte sich über die besagten Personen, die völlig ruhig dort saßen und sich das Bier schmecken ließen. Daraufhin wurden die Gäste aufgefordert auszutrinken und zu gehen wegen derer politischen Meinung. Diese tranken dann gemütlich aus und als man gerade gehen wollte stand dann auch noch die besagte Polizeistreife im Biergarten, welche bei den letzten Schlücken zusah und dann auch wieder verschwand. Markus Guinand selber war zu diesem Zeitpunkt längst gegangen. Die angebliche Verbreitung von Parolen und das Hinaustragen durch die Polizei sind schlicht und einfach nur erlogen. Einfach widerwärtig solch meinungs- und menschenfeindliches Verhalten!

Am gleichen Abend waren an verschiedenen Ecken des Biergartens Mitdemonstranten gleich nach Ende der Demo etwa 1-2 Stunden lang anwesend.

Von ihnen bemerkt niemand etwas von dem Vorfall.

Markus Guinand präsentiert sich auf Facebook als ein Jungsozialist (Juso) und Stadtrat, dem es stets ein Herzensanliegen ist, Politiker und Bürger, die eine restriktivere Asylpolitik befürworten, zu verunglimpfen und an der Wahrnehmung ihrer Grundrechte zu hindern.

Er ist Initiator einer Juso-Demo “Wir schämen uns”, die Europa Schuld an den von nordafrikanischen Schleppern provozierten Schiffsunglücken und eine Pflicht zur Bereitstellung ungefährlicher Einwanderungswege einreden will.

Guinand fasst seine politische Agenda wie folgt zusammen:

Mein München ist

eine bunte und weltoffene Stadtgemeinschaft

Im Stadtrat setzte ich mich ein für

  • Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus
  • Bezahlbaren Wohnraum
  • Ausbildungsticket

Er ist “Beauftragter gegen Rechtsextremismus” gehört somit sicherlich zum engen Aktivistenkreis um die Städtische Bierentnazifizierungsstelle Amigra. Dass er dabei mit dem geltenden Recht in Konflikt kommen könnte, ist keine abwegige Annahme, aber über konkrete Vorfälle liegen uns keine unabhängigen Hinweise vor.

Aus einem Gespräch mit der Mitdemonstrantin Angelika Schneider ergibt sich sehr klar, welche Art von Standpunkten Guinand als “rechtsextremistisch” aus dem Diskurs auszugrenzen versucht. Angelika S. schrieb auf der Facebook-Seite des Münchener Rechtsextremismusbeauftragten:

Bürger mit gesundem Menschenverstand wissen (die Anerkennungsquote von Flüchtlingen ist ja kein Geheimnis), dass die derzeit stattfindende ungebremste und größtenteils illegale Zuwanderung von Asylbewerbern unterschiedlichster ethnischer, kultureller und religiöser Heterogenität, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gefährdet und das Ausbluten der Sozialsysteme zur Folge haben wird.

Bürger mit gesundem Menschenverstand wissen, dass die überwiegende Mehrzahl der Asylbewerber eine großzügige Alimentierung ohne Gegenleistung im Fokus hat, für die Sie und Ihresgleichen organisiert weltweit die Werbetrommel rühren.

Bürger mit gesundem Menschenverstand wissen, dass die ungehemmte Asylflut die Kriminalitätsrate massiv in die Höhe treiben wird. Bereits jetzt sind 47% der in bayerischen Justizvollzugsanstalten inhaftierten Untersuchungsgefangenen ausländische Staatsbürger aus 111 verschiedenen Staaten.

Bürger mit gesundem Menschenverstand sind längst zu der Erkenntnis gekommen, dass die Werkzeuge der Willkommensdiktatur Denunziation, Halb- und Unwahrheiten sind.

Wer den offenen Diskurs mit den Bürgern mit gesundem Menschenverstand nicht sucht, nicht offen kommuniziert, in einseitigem Demokratieverständnis Denk- und Sprechverbote auferlegt, stichhaltige Argumente nicht akzeptiert und mit durchsichtigen Beschämungskampagnen versucht Brainwashing zu betreiben, braucht sich nicht zu wundern, wenn am Ende die (ohne den Wirt gemachte) Rechnung nicht aufgeht. Alle Menschen, die sich um die zukünftige Demokratie und Freiheit in unserem Land sorgen, werden von der Politik als fremdenfeindlich ins Abseits gestellt.

Hierauf antwortet der Rechtsextremismusbeauftragte:

Frau Schneider, selbstverständlich steht es jeder und jedem frei auf meiner FB-Seite zu kommentieren, trotzdem stelle ich gewisse Ansprüche an die Qualität der Diskussion. Die Absätze 4 und Folgende, welche alle mit den Worten “Bürger mit gesundem Menschenverstand…” beginnen, sind derart menschenverachtend und rassistisch, dass ich sie keiner inhaltlichen Beantwortung würdigen werde sondern stattdessen rechtlich prüfen lassen werde. Die Formulierung “Bürger mit einer rassistischen Grundeinstellung…” wäre hier zutreffender gewesen.

Mithilfe abenteuerlicher Verleumdungskampagnen versuchen derzeit die etablierten Mächte, die Realität zu verdrängen und die Realisten auszugrenzen.

Ein Mitdemonstrant macht sich folgenden Reim aus dem Bierkrawall vom Mai 2015:

Wenn wir niemand etwas zu leide tun, dann werden halt Vorfälle inszeniert: Brandanschläge in Vorra und Tröglitz, Hakenkreuzschmierereien durch grüne Politiker, und Randale und Razzien in Biergärten. Hauptsache, die Bevölkerung glaubt das.

Und morgen Abend werden die Münchner Buntbier-Reinheitswächter uns wieder als Unmenschen beschimpfen und auspfeifen.

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© 2015-05-28 Hartmut PILCH